Heimatfest 1889 - 1899

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Erste Monatszusammenkunft,

Sonntag den 5 ten Mai im Gasthaus zur Überfahrtverbunden mit Zithervorträgen, worunter besonders zu erwähnen eine Composition von Qu. Kienast "Wallberger Vereinsmarsch", für 3 Zithern und ferner ein von Qu. Kreuz jun. stammendes Stück "Wallberger Alpenrosen".

Die Rottacher Dorfmusik wirkte ebenfalls in entgegenkommender Weise zur Verschönerung des Ganzen. Herr Fidel Reiffenstuel trug ein von Frau Hartl-Mitius, Mitglied des königlichen Theaters am Gärtnerplatz gefertigtes, dem Verein gewidmetes Gedicht vor.

 

"Aufpaßt ös Leut vom Tegernsee,
Von Rottach, Egern und Wiessee,
Von Scharling Kreuth und Oberach,
I möcht vazähln Enk von r'a Sach'!
Daß nämli a Verein is gründt,
Wia man schöna glei gar net findt;
Der die Erhaltung unsrer Tracht
ZUr Pflicht und Hauptaufgab sich macht.
Denn es is woltern scho a Schand.
Zun sehg'n, wia sich hier zu Hand,
Broat macha woll'n dö langa Hos'n
Und d' Stadtfrack, Wia statt Almros'n
Und Spielhofeder am greana Hut
A Straußenfeder blahen thuat;
Wia D'Joppen mit da Zeit vaschwindt,
Und s' nette Mieda - s'ist a Sünd.
Wenns Es so furttreibts dumme Sacha,
So müaß'n Enk no d'Berg auslacha;
Dö ham 's ganz Jahr schier 's gleiche Gwand,
Und san do 's Schönst von ganzen Land.
Und zu dö Berg paßt unsa Tracht,
Die alte Silberthalerpracht.
Was unsre Eltern hab'n tragn,
Dös is a schön in unsre Tag'n.

Dö Wadlstrümpf, dös Hüatei keck
Tuchjoppen und dös Messerb'steck.
Dein Deandl's Miada mit'n G'schnür,
Gar stolz, woll Münzen hint und für,
Die Ketten fei ums Halsei rum,
Daß an ihr glanzt All's um und um.
Wenn's sollt halt no amal passir'n,
Daß sich that Oaner net scheniern;
Und kam mit langa Hos'n her
Zum Schuhplattln - der Sackra, der
Werd schleuni wieder g'setzt an d'Luft
Mit samerten seiner langa Kluft.
Schaugt's Leutln, wollt's denn, wia dö Aff'n
Nachmacha was die Andern schaffn?
I moan, dös kinna D'Stadtleut thuan,
Wenn's Summerszeit heraußen san,
Und umaschiabn mit'n greana Hut,
Wenn's eahna Freud macht, is ja guat.
Des aber sollts nie nachmacha,
Koa Fremder soll Enk mehr auslacha,
Schwörtz' fest zur Tegernseer Tracht,
Wia's Enkre Ah'ln a scho g'macht.
Und drum - unsern schön Verein
Müaßt's heut no Alle treten ein!


Die gesellige Unterhaltung dauerte bis 9 Uhr


Zweite Monatszusammenkunft, Sonntag den 24. Juni 1889, (Johannitag)

am Pflieglhof beim Mitglied Hans Schmotzer.

Zufolge ergangener Einladung der Gesellschaft "Frohsinn" an die "Wallberger" hielten wir unsere Zusammenkunft mit genannten. Die Blechmusik wurde vom "Frohsinn" besorgt und in der Art von einer Freimusik für die Mitglieder beider Vereine gehandhabt.

Die Beteiligung von unserer Seite war ganz befriedigend. Es gelangten durch F. Reiffenstuel, X. Vollkomm und Lechner oberbayrische Dialektdichtungen zum Vortag; Greif jun. füllte die Pausen durch Zitherspiel. Der Schuhplattler ward von den Wallbergern gut ausgeführt und dauerte der Tanz bis 10 Uhr Abend. Bei Dunkelwerden fand der Johannisprung statt.

Hernach hielt Herr J. Steinbacher eine Rede; gedachte der freundlichen Beteiligung seitens der Wallberger an dem Feste und schloß mit einem dreimaligen Hoch auf unsern Verein und auf die "Neureuther", Verein zur Erhaltung der Volkstracht in Gmund, welche 10 Mann stark vertreten waren. F. Reiffenstuel erwiderte hierauf mit Gegenrede und Hoch auf den Verein "Frohsinn".

Abmarsch der Wallberger 10 1/2 Uhr.

 

Dritte Monatszusammenkunft

Sonntag den 14. Juli 1889 bei dem Vereinsmitglied Gastwirt Pichler in Enterrottach.

Hiezu war eine Blechmusikkapelle von 8 Mann engagiert. Des herabströmenden Regens halber wurde ein Bretterdach über den Tanzboden gelegt.

Von den eingeladenen Vereinen "Frohsinn", "Neureuther", "Bayrischzeller" und Zitherverein Egern-Rottach erschien aus gleichem Grunde nur Letzterer.

Die Beteiligung unsererseits war eine befriedigende und die weibliche Tracht kam ebenfalls entsprechend zur Geltung. Der Schuhplattler. deklamatorische und Gesangsvorträge wechselten ab und gaben die trotz des schlechten Wetters zahlreich erschienenen Sommerfrischler ihre Freude über das Zusammengehen des Ganzen kund.

Gastwirt Pichler war sehr entgegenkommend in jeder Hinsicht. Die Kosten der aus Vereinsmitteln bestrittenen Musik betrugen 40 Mark. Die Dauer des Spieles war auf Abend 8 Uhr behördlich begrenzt und wurde diese Stunde auch eingehalten.

 

Vierte Monatszusammenkunft, Sonntag, den 1. September 1889 im Gasthaus zum "Glasl" in Oberach.

Beginn derselben 3 h p.m. Die Musik war in den Händen eines Concertina-Virtuosen Namens Heick aus München und war dessen Leistung zufriedenstellend wenn auch für die Gesamtwirkung nicht ausreichend. Die Kosten betrugen M 20,-. Die Beteiligung war trotz der Konkurrenz des gleichzeitig stattfindenden Tegernseer Marktes befriedigend;

Wetter bis 6 Uhr abends sehr schön, dann Gewitter mit Platzregen. Ende der Tanzmusik 9 Uhr abends.

Monatszusammenkunft am Pfingstmontag den 26. Mai 1890

auf der Tufftenmühle (beschlossen in der Ausschußsitzung vom Sonntag den 22. Mai:)

Da wegen Beteiligung am Gaufest der Volkstrachterhaltungsvereine Besprechung notwendig war, so wurde den Kreuther und Oberwinkler Mitgliedern eingesagt.

Es fanden sich eine ziemliche Anzahl Mitglieder zusammen und war auch die weibliche Tracht gut vertreten. Auf der Tagesordnung stand die Verlosung eines von Herrn Graf von Luxburg überwiesenen schönen Miederstiftes und erhielt denselben schließlich Babette Christel bei Herrn Grieblinger, Wäschereibesitzer in Rottach bedienstet.

Es spielte die Rottacher Blechmusik und wurde fleißig getanzt. Die Unterhaltung endete um 8 Uhr abends.

 

Die Monatszusammenkunft am Dienstag den 24. Juni 1890 (Johanni)

am Pflieglhof erfreute sich eines ausnehmend schönen Wetters und sehr zahlreichen Besuches seitens der Wallberger.

Besonders hervorzuheben ist das Erscheinen von in die Tracht gekleideten Mädchen und Frauen. Die Musik wurde abwechseln von der Gesellschaft "Frohsinn" und den Wallbergern in Anspruch genommen und im ganzen 28 Scharen seitens der Wallberger getanzt.

Humor und Stimmung ließen nichts zu wünschen übrig und erreichten ihren Höhepunkt bei abendlichen Abbrennen eines Johannifeuers und Feuerwerks, welches zur Hälfte von den beiden Vereinen bezahlt worden war.

Herr Steinbacher hielt bei Verabschiedung unseres Vereines, welche in Bekräftigung der gegenseitigen Freundschaft der beiden Vereine von Herrn Carl Reinhard erwidert wurde.
Die Neuanmeldungen waren sehr belangreich. Der Heimmarsch erfolgte um 11 Uhr.

Wenn´s Wetter in´s trazt
Da gift ma´r ins nöt;
Für d´Wallberger is´s Naß wern
Koa gar so arg´s Gfrett!

 

Die Monatszusammenkunft

bei Herrn Köstler auf der Raineralpe war vom Wetter nicht begünstigt und mußte die Unterhaltung im Saale stattfinden.

Die vollständige Tegernseer Musik sorgte für den musikalischen Teil und wurde fleißig geplattelt. Durch das Erscheinen des Mitgliedes Xaver Terofal bekam die Sache in form von Gesang- und Guitarre-Vorträgen besondere Würze und zeichnete sich auch das Mitglied Lechner durch Vorträge in Oberländler Mundart aus.

Viele fremde Sommergäste wohnten der Feier bei und meldeten sich verschiedene zum Beitritt in den Verein an.

Der Tanz dauerte von 4-9 Uhr und kostete die Musik 54,- Mark. Herr Gastwirt Köstler steuerte 6,- Mark bei. In vergnügter Stimmung und bester Einigkeit endete diese Zusammenkunft, deren Erfolg bei schönem Wetter natürlich ein großartiger gewesen sein müßte, immerhin aber ein sehr befriedigender war.

 

Sonntag den 10. August (Laurenzius)

fand bei Pichler in Enterrottach die Monatszusammenkunft
für den Monat August bei herrlichem Wetter statt.

Der Besuch war sowohl von Seite der Vereinsmitglieder als auch der Sommergäste ganz außerordentlich und im ganzen Umkreis kein leerer Stuhl oder Tisch zu finden.

Der Schuhplattler wurde fleißig getanzt und von den Zuschauern mit vielem Beifall aufgenommen.

An die in Tracht erschienen Mädchen und Frauen gelangten verschiedene Wertgegenständ zur unentgeltlichen Verlosung und waren Gewinnerinnen: Frau Pichler, Enterrottach, Frau Pichler, Rottach, Frau Kynast, Staudach.

An außerordentlichen Geldgeschenken erhielt der Verein M. 26,-.

Mit Eintritt der Dämmerung wurde der Platz mit Lampions festlich beleuchtet und endigte die Unterhaltung um 9 Uhr. Es spielten 8 Mann der Tegernseer Musik.

Mit Befriedigung kann der Verein auf den zweiten in diesem Monat erzielten Erfolg zurückblicken.

 

Das am 17. August 1890 beim Steinmetz in Tegernsee abgehaltene Sommerfest

war außerhalb der ordentlichen Monatszusammenkünfte in´s Werk gesetzt und gelungen durchgeführt.

Der Gartenbausaal war sehr schön ausgestattet mit einer Gebirgslandschaft und gut nachgeahmter Sennhütte im Vordergrund, außerdem mit einem, für die Gelegenheit hergestellten hübschen Farbenbild von Kunstmaler T. Aaron.

Leider ließ der beschränkte Platz den andrängenden Besuchern wenig Raum für angenehmen Genuß des Ganzen.

Vor Beginn der Tanzunterhaltung war musikalische Unterhaltung und machten sich hierum besonders verdient Herr und Frau Terofal, Frl. Rosa Miller und Herr Haindl; der Zitherverein Egern-Rottach, sowie Herr Richter, Guitarresolist.

In der Tanzpause wurden fünf Schmucksachen an die in Tracht erschienenen Mädchen und Frauen unentgeltlich verlost und gewannen Therese Feller Koalbauerntochter, Täubler Miedei vom Tegernseer Berg, Frau Dr. Ott, Frau Reitmayer und Frl. Zimmermann die hübschen Sachen.

Die Unterhaltung endete 12 Uhr.

Die Monatszusammenkunft bei Gastwirt Bachmair in Egern am Sonntag den 19. Juli 1891

hatte leider schon unter der Mißgunst des Wetters zu leiden, es regnete in Strömen den ganzen Nachmittag; trotzdem fanden sich die Vereinsmitglieder äußerst zahlreich ein, auch das weibliche Geschlecht war sehr stark vertreten, so daß mit den anwsenden Sommergästen die große Gartenveranda bis auf den letzten Platz gefüllt war.

Die Musik wurde in nicht gerade musterhafter Weise von 8 Mann der Tegernseer Kapelle besorgt. Bei der Gratislosung von Wertgegenständen, welche zur Tracht gehören, erhielten folgende Gewinnste: Webermann Dori, Waydelin Mädel, Bachmair Kathi, Frau Popp, Hanninger Marie, Zozenmarie.

 

Am Sonntag den 15. August 1891 (Himmelfahrtstag)

hielt der Verein seine Monatszusammenkunft für August ab beim Mitglied Nikol. Pichler in Enterrottach.

Das Fest war von denkbar herrlichstem Wetter begünstigt und war schon in den frühen Nachmittagsstunden jedes Plätzchen von den nach Hunderten zählenden Menge belegt.

Die Tanzpausen wurden ausgefüllt durch Zithervorträge von Herrn und Frau Mock und einem Schüler des Ersteren. Die Musik besorgten ? Mann der Tegernseer Kapelle in sehr zufrieden stellender Weise.

Es wurden an die anwesenden Herrschaften Alpenrosensträußchen mit dem Stempel des Vereins verteilt. Bei der Gratisverlosung von zur Tracht gehörigen Schmuckgegenstände erhielten folgende Mädchen und Frauen Gewinnste: Jenny Port, Pepi Vogl, Frau Holl, Frau Pichler, Frau Popp, Frau Reuter, Frau Sanktjohanser, Anna Lechner, Marie Hagn (Pichlertochter), Therese Obermüller.

Die Mitglieder blieben noch bis spät in die Nacht in vergnügter Stimmung beisammen.

 

Ausflug auf den Hirschberg, Dienstag den 8. September 1891 (Maria Geburt).

Ein prachtvoller Herbsttag lockte die Mitglieder in Masse auf die Höhe und waren gegen Mittag ca. 300 Personen auf dem Gipfel und in u. vor dem Unterkunftshause versammelt.

Es wurde fleißig getanzt und störte kein Mißton die allgemeine Heiterkeit. Küche und Keller des Mitgliedes Tiefenthaler boten nur Vorzügliches und ließ auch die Bedienung nicht zu wünschen übrig.

Bei der Gratisverlosung von zur Tracht gehörenden Wertgegenständen erhielten folgende Mädchen und Frauen Gewinnste:
Eugenie Port, Frau Popp, Marie Höß, Frau Höß, Frau Kleinmayer, Julie Fellner, Ursula Kerger, von den Männern erhielt Herr Schmotz einen gestickten Hosenträger.

Der Hirschberghüttenvorstand Herr Kaufmann Horn hielt in freundlicher Weise eine Ansprache an die versammelten Gäste und stellte zur Verteilung an die anwesenden Wallberger-Mitglieder eine Anzahl Erinnerungsgeschenke zur Verfügung, worauf Herr Carl Reinhard als Vorstand der Wallberger den allgemeinen Dank für das liebenswürdige Entgegenkommen und die Geschenke zum Ausdruck brachte.

Als die Sonne längst hinter der Pyramide des Kampen hinab gesunken, trat die Mehrzahl der Gäste den Heimweg an und helle "Juchezer" tönten während des Abstieges zu der gastlichen Höhe empor.

Die Herren Mayer und Thaler Photographen in Tegernsee fertigten eine Aufnahme der vor dem Hirschberghause gruppierten Festteilnehmer.

Wirt Tiefenthaler leistete freiwillig einen schätzenswerten Beitrag für die Kosten der Musik.

14. August 1892 Weihe des Wallbergkreuzes und Monatszusammenkunft

Ein schöner herrlicher Tag, der Sonntag Morgen des 14. August 1892 war angebrochen, kaum vergoldete die Sonne die Gipfel der Berge mit ihren Strahlen, waren auch schon die "Wallberger" auf den Beinen, und eilten der Kirche zu, den Festtag mit einem heiligen Amte zu beginnen.

Geschart um die Fahne zogen sie hin zu dem Gotteshause, um dort Gott zu danken für das Gelingen des schönen Werkes, der Kreuzaufstellung.

Nach Beendigung des Gottesdienstes schritt Herr Neumayer den Mitgliedern mit Fahne voran, dem Grabe des unvergeßlichen Herrn Max Reinhard sen. zu, um mit schlichten rührenden Worten dessen zu gedenken, der soviel im alpinen Interesse wirkte und auch die Grundidee zur Gründung des Wallberger Vereines in die Herzen seiner beiden Söhne legte. Leider war es ihm nicht mehr gegönnt mit irdischen Augen die Verwirklichung seiner Gedanken in der gegenwärtigen Größe zu schauen. Tief bewegt umstanden die Anverwandten das Grab, auf dem nach dreimaligen Fahnengruß ein Kranz niedergelegt wurde.

Gleich Wallfahrern stürmten die Festgäste von Nah und fern, und die Bewohner der umliegenden Thäler dem Wallberg zu, um dem Haupttheile des Festes, der Kreuzeinweihung beizuwohnen.

Von der Portneßalpe herauf bewegte sich eine kleine Gruppe, in deren Mitte der ehrwürdige Priester und warme Freund des Tegernseer Thales und seinen Bergen, der hochwürdige Herr Domkapitular Kirchberger aus München, ein geborner Tegernseer, welcher uns die hohe Ehre schenkte, die Einweihung des Kreuzes zu übernehmen. Freude und Dank erfüllte die bereits massenhaft Anwesenden, als Sie diesem edlen Seelenhirten die ersten Begrüßungsworte auf der Spitze des Wallberges zurufen konnten, und beseelt von andächtigen Gefühlen versammelte sich die Menge um das Kreuz.

Feierliche Stille umgab die Anwesenden, da trug der leise Morgenwind die herrlichen Weisen des Liedes "Das Felsenkreuz" aus den goldenen Kehlen der wackeren "Bären" hinaus in das Unendliche. Mit entblößtem Haupte und andächtigen Blicken lauschten die Versammelten den schönen Klängen.

Nachdem der letzte Ton verhallt, erhob Herr Domkapitular Kirchberger das Wort, am Sockel des Kreuzes stehend, gestützt auf einen Bergstock, im vollen Ornate, und sprach schöne warme Worte über die Bedeutung der Bergkreuze, und des Wallberger Vereines. Tief bewegt und durchdrungen von den mit heiligem Hauche umgebenen Worten des ehrwürdigen Priesters umstand die Bevölkerung denselben, heilige Andacht umwehte die Spitze des Wallberges und jeder Augenblick erinnerte an die Bergpredigt.

Nach Beendigung der Predigt, nahm Hochwürdiger Herr Kirchberger die Weihe des Kreuzes vor. Ein tausendfaches "Vergelt´s Gott" wurde ihm hiefür gebracht.

Noch einmal erhoben die "Bären" ihre Stimme und in gewaltigen Tönen rauschte das Lied "O, Sanetissimo" durch die Lüfte.

Nun ergriff Herr Jakob Glas aus München das Wort und begrüßte das neu geweihte Kreuz mit in Versen gegebenen Worten.


"Sei uns willkommen du göttliches Siegeszeichen;
Zum erstenmale stehen an deinem Stamme wir,
Ein Verein von biederen guten Menschen;
Setzte dich auf diese hohe Stätte hier,

Am schönsten Orte seh'n wir dich hier stehen;
Wo Gottes Allmacht weithin sichtbar ist,
Wo seine Weisheit uns zur Andacht stimmt,
Der Himmel dich mit heiligem Thau begrüßt.

Blick' milde von des Wallberg's hoher Warte
Hinab in's Thal, in's schöne Land hinaus;
Auf die Heim der Menschen, die dich verehren,
Gieß deinen reichsten Segen aus.

Ja hier oben wohnt der wunderbarste Frieden,
Wo dich die Morgenröthe sanft umschließt,
Wo Gottes Odem, immer dich umweht,
Der Sonne erster Schimmer dich begrüßt.

Sei froh gegrüßet heute von uns allen,
Du schmucker Hochaltar, beschützt von Gottes Hand,
Erhab'ne Krone, auf des Wallberg's Spitze,
Du neue Zierde für das Alpenland.

O lehre uns du Zeichen unsres heil'gen Glaubens,
Daß in dir allein nur Heil und Hoffnung ist,
Du bist das Symbol der ewig reinen Liebe,
Die uns den reichsten Lebensborn erschließt.

O segne alle, die deinen Fels ersteigen,
Und stärke sie, die ruhen bei dir aus,
Ermuntre alle, die vertrauend auf dich blicken,
Und segne Bayerns hohes Königshaus!


Diese Worte widmete Herr Glas den Wallbergern auf Karten, umgeben von sehr gelungener Aquarellmalerei.

Herr Vorstand Reinhard dankte im Allgemeinen für die Betheiligung und Mitwirkung. Herr Reiffenstuel toastete auf das kgl. Haus Bayern, und Herr Grieblinger auf das herzoglich bayrische Haus, in welche beide Toaste die Anwesenden mit Begeisterung einstimmten.

Die Feier war nun beendet und raschen Schrittes ging es der Obermayerischen Hütte zu. Als man sich eine Flasche braunes Naß hinter das Halstüchl gegossen, wurde zum Aufbruch nach Enterrottach geblasen, um mit Festzug einzumarschieren und den übrigen Theil des Festtages da zu verbringen.

Froh und wohlgemuth ging es zu Thal und an der Taferlwand wurde gesammelt und der Festzug aufgestellt. Eine endlose Reihe schlängelte sich die Straße entlang, mit geschulterten Bergstöcken, und wurde die muntere Schar mit lauten Juhezern empfangen.

Auf dem schönstens dekorierten Festplatz ließ man sich gemüthlich nieder, und begannen Tanz, Schießen, Glückshafen und verschiedene ländliche Spiele.

Abends wurde das Haus des Enterrottacher ringsum beleuchtet, Raketen und Feuerräder wechselten mit bengalischen Lichtern, und 1 lebensgroßes Wallbergermiedei lachte von einem Transparent auf das fidele lustige Völklein herunter.

Die Fröhlichkeit und Heiterkeit hatte ihren Höhepunkt, da machte auch Morpheus seine Rechte zum größten Theil geltend, und friedlich und guten Mutes ging es nach Hause.

Wieder war ein Tag vollbracht, ein Tag voll Freude und Glückseligkeit, welcher allen die ihn geschaut haben, in steter Erinnerung bleiben wird.

Sonntag den 11. Juni 1893 fand im Gasthause zum Alpbach, Herrn Max Luger in Tegernsee die anberaumte Monatszusammenkunft statt.

Trotzdem das Wetter nicht ungünstig war, ließen die Mitglieder bezüglich der Beteiligung vieles zu wünschen übrig. Die Unterhaltung endete Abends 9 Uhr.

 

Am 16. Juli 1893 wurde die Monatszusammenkunft im Gasthaus zur Tufftenmühle abgehalten.

 

Die Monatszusammenkunft für August fand in Enterrottach

unter sehr zahlreicher Beteiligung der Mitglieder, und zur Sommerfrische anwesenden Fremden, und gestaltete sich der Tag wieder zu einem schönen ländlichen Volksfeste.

 

Die für Gbrsl. Oberach anberaumte

Monatszusammenkunft

fand eingetretener Verhältnisse halber im Gasthaus zur Überfahrt statt, und war der Sommer dieses Jahres somit abgeschlossen.

 

1. Monatszusammenkunft am 29. Juni 1894

Nachdem Herr Gastwirt Köstler mit Herrn Pfarrer in Kreuth bezüglich des kirchlichen Feiertages über die Abhaltung der Zusammenkunft Rücksprache genommen hatte und der letztere ohne Erinnerung seine Einwilligung gab wurde am 29. Juni, Peter und Paul die erste Monatzusammenkunft auf der Raineralpe bei Kreuth, unter sehr zahlreicher Beteiligung, und anwesender Sommergäste abgehalten.
Leider war das Fest durch nasses Wetter etwas beeinträchtigt, und verließen verschiedene Gäste schon sehr bald den Schauplatz.
Die Mitglieder jedoch scheuten keinesfalls das Wetter und Tanz und Schuhplatteln fand trotz des Regens in Hemdärmeln statt, was gewiß ein Zeichen der Liebe zum nationalen Vergnügen ist.

 

 

2. Monatszusammenkunft am 22. Juli 1894

Am Sonntag den 22. Juli zogen Nachmittags scharenweise "Wallberger", Freunde und Bewohner des Tegernseer Tales zu Fuß und zu Schiff nach dem so herrlich gelegenen Pfaffenhölzl in Abwinkl, welches den Sapplkeller in sich birgt, um dorten den diesmonatlichen Monatszusammenkunft des Vereines "die Wallberger" anzuwohnen. Herr Gottschlicht hatte seine geräumige Kellerhalle sehr schön dekoriert und heimelte es jedermann an, sich hier zu einer guten Maß nieder zulassen.
Bald war alles in gehobenster Stimmung und sah man so recht ein Bild ländlicher Eintracht und Gemütlichkeit. Freunde und Einheimische in Tracht und Salonanzug alles ein buntes Gewoge von vergnügten, erfreuten Menschen. Auch der Glückshafen erfreute sich eines sehr regen Besuche.
Nachdem alles sich einige Stunden dem Vergnügen hingegeben hatte, brach man gegen Abend wieder nach seinen Heimstätten auf. Das Fest war von dem schönsten Wetter begünstigt, und dasselbe auch eines der schönsten.

 

 

3. Monatszusammenkunft am 12. August 1894

Am 12. August wurde in Enterrottach die 3. Monatszusammenkunft abgehalten. Leider war uns der Himmel nicht günstig und öffnete teilweise seine Schleußen an allen Enden.
Trotzdem hatten sich sehr viele Sommergäste zu Wagen und zu Fuß eingefunden, und trotz des nassen Wetters verharrten diese ehrenwerten Gönner und getreuen Freunde des Vereines mehrere Stunden in ziemlich animierter Stimmung auf dem Festplatze aus.
Tanz und Schuhplattler wurden im Freien abgehalten und manches mal mit wahrem Galgenhumor unter strömenden Regen getanzt. Zu Ende des Nachmittags konnte die Verteilung der Fahnenpreise an die Schützen, und der verschiedenen Gegenstände gewonnen werden, bei günstigerer Witterung stattfinden. Hiermit war auch die Feier wieder zu Ende.

 

 

4. Monatszusammenkunft am 9. September 1894

Am Sonntag den 9. September Nachmittags 3 Uhr versammelten sich die "Wallberger" im Gasthause zum Glasl in Oberach um da ihre 4. Monatszusammenkunft abzuhalten.
Der Besuch von fremden Gästen war ein etwas geringerer. Da schon viele sich an ihre Wirkungskreise zurück begeben hatten. Immerhin verlief auch diese Versammlung in animiertester Stimmung und waren somit die Monatszusammenkünfte für dieses Jahr beendet.

 

1. Monatszusammenkunft am 29. Juni 1895

Sonntag den 29. Juni Nachmittags wurde bei schönstem Wetter und unter Anwesenheit einer hundertköpfigen Menge die erste Monatszusammenkunft am Sapplkeller abgehalten.
Frühanwesende Sommergäste und Mitglieder erfreuten sich an dem gemütlichen rein ländlichen Treiben, und verfolgte die tanzenden Paare und ländlichen Weisen der Kapelle. Herr Gottschlicht, Besitzer des Sapplkellers hat sich bezüglich der Ausschmückung seines Tanzplatzes sehr verdient gemacht.
Es fand auch eine Verlosung von Gegenständen für in Tracht erschienenen Frauen und Mädchen statt und erhielten viele davon ganz nette Erinnerungen an diesen schönen Tag. Leider veranlaßte ein plötzlich angerücktes Gewitter die frohen Gäste schon vor dem Abend den Heimweg anzutreten. Somit war die erste Monatszusammenkunft beendet.

 

 

2. Monatszusammenkunft am 21. Juli 1895

Die II. Monatszusammenkunft für Monat Juli fand bei etwas feuchter Witterung am 21. Juli bei Gastwirt Lentner, Glasl in Oberach statt. Trotz der etwas unfreundlichen Witterung hatten sich zahlreiche Mitglieder und Gäste zu der Unterhaltung eingefunden, und fanden die Lose am Glückshafen schnellen Absatz.
Gegen Abend hellte sich der graue Regenhimmel etwas auf und gestattete einige trockene Tänze im Freien, denn bisher hatten die Burschen und Mädchen ohne auf die Unbill des Wetters zu achten bei Regen und Wind getanzt, und waren trotz der nassen Unterhaltung lustig und guter Dinge. Mit Anbruch der Nacht steuerten die Festteilnehmer ihren Behausungen zu.
Dem Erbauer des Weißachsteges, Herr Josef Schmotz konnte eine Reineinnahme von Mk. 100,-, Ergebnis aus dem Glückshafen zugewiesen werden.

 

 

3. Monatszusammenkunft den 11. August 1895

Die III. Monatszusammenkunft wurde wie beschlossen bei denkbar günstigster Witterung in Enterrottach den 11. August Nachmittags abgehalten.
Scharenweise strömten Mitglieder, Freunde und Gönner des Vereines darunter hohe Sommergäste zu Wagen und zu Fuß dem herrlichen Enterrottach zu um sich da an dem Tanz und den Belustigungen der Gebirgskinder zu beteiligen, und zu ergötzen.
Was mit großer Freude begrüßt werden konnte, war, daß sehr viele Damen aus den Kreisen der verehrten Sommergäste in Tracht und grünem Hütl erschienen waren, und hatten es auch nicht zu bereuen, da die in Tracht erschienenen Damen recht fleißig zum Schuhplattler und Neubeurer geholt wurden, was ihnen, den fröhlichen Gesichtern nach sehr große Freude bereitet haben wird.
Wie das Fischstechen durch die Damen, so erfreute sich das Sacklaufen durch die männlichen Mitglieder sehr zahlreicher Beteiligung und fand beides reichen Beifall. Das vom Herrn II. Vorstand Herr Grieblinger ins Werk gesetzte Adlerschießen war sehr gut besetzt, und erwarben sich Preise, welche in seidenen Fahnen bestanden. Es wurde auf eine Scheibe gemalter Adler geschossen, welcher wie oben bezeichnet in 4 kleinen Teilen eingeteilt war.
Da neben diesen Belustigungen auch des edlen braunen Nasses nicht vergessen wurde, gestaltete sich der Nachmittag mit dem daran geknüpften Abend zu einem der schönsten, und pilgerte Jung und Alt zu ziemlich später Stunde seinem heimatlichen Wigwam zu.

 

 

4. Monatszusammenkunft am 8. September 1895

Am 8. September zogen die "Wallberger" bei herrlichem Wetter zum Unterkunftshaus "Hirschberghütte" bewirtet von unserem braven Mitglied Herrn Leonhard Tiefenthaler, um daselbst auf luftiger sonniger Höh´ sich den Freuden des Tages hinzugeben. Mittags 12 Uhr nachdem sich alles, auch die Musiker von den Strapazen des Bergsteigens erholt, entwickelte sich mit einem lustigen Marsch die Festesstimmung. Fröhlich und guter Dinge bewegten sich die Paare auf der Latschen geschmückten Tanzbühne.
Viele verbanden das Nützliche mit dem Angenehmen, und bestiegen den 30 Minuten entfernten Hirschberggipfel um sich die Herrlichkeiten der Berg- und Alpenwelt zu beschauen. Wohlbefriedigt von der herrlichen Aussicht kehrten dieselben wieder zu dem Vergnügen des Tanzes zurück, und es erschallen freudige Juchzer und Jodler in die bewaldeten Thäler.
Wohl befriedigt und guten Mutes ging es abends 7 Uhr bergab der Heimat zu. Die letzte Monatszusammenkunft in diesem Jahre hatte ihren würdigen Abschluß gefunden.

 

1. Monatszusammenkunft

Die erste Monatszusammenkunft fand Sonntag den 12. Juni 1896 im Gasthaus zum Tegernseer Hof statt. Bei günstiger Witterung war die Versammlung sehr gut besucht.

 

 

2. Monatszusammenkunft

Sonntag den 11. Juli crt. fand die Monatszusammenkunft im Gasthaus zur Tuftenmühle statt, welche zugleich mit einem Kegelspiel für die in Tracht erschienen Frauen und Mädchen verbunden war, und sehr zur Belustigung der Teilnehmer beitrug.
Die Versammlung war von sehr vielen Sommergästen besucht, und verlief in schönster Ordnung

 

 

3. Monatszusammenkunft am 15. August 1896 in Enterrottach

Die für den 15. August anberaumte Monatszusammenkunft wurde bei der durch den plötzlichen Ausbruch eines Gewitters verbunden mit heftigem Platzregen unterbrochen, und konnte die Unterhaltung nicht mehr aufgenommen werden, zum größten Bedauern der sehr zahlreich anwesenden Sommergäste und Mitglieder.
Gerade diese Zusammenkunft hätte sich wieder zu einem wirklichen Volksfeste gestaltet. Auf vielseitiges Ersuchen wurde beschlossen, die Ergänzung der gestörten Zusammenkunft auf Sonntag den 30. August anzuberaumen.Leider kam auch an diesem Tage die Abhaltung des Festes wegen zweifelhafter Witterung nicht zur Ausführung.

 

1. Monatszusammenkunft am 29. Juni 1897 Nachmittags 3 Uhr

versammelten sich die Wallberger im Gasthaus zur Raineralpe um ihre erste diesjährige Monatszusammenkunft abzuhalten.
Die Versammlung war vom schönsten Wetter begünstigt, und von Mitgliedern sowie anwesenden Sommergästen sehr gut besucht. Auch unser sehr verehrtes Mitglied Herr Fabrikant Förster mit Familie aus Moskau war anwesend und erfreuten sich diese wie alle anderen Herrschaften an dem lustigen Treiben der Mitglieder.
Herr E. Ganghofer Photograph von hier war so freundlich von den Mitgliedern ein Gruppenbild aufnehmen, welches Ihm sehr wohl gelang.
Auch mehrere Münchner Herren waren anwesend und fanden solchen Gefallen an dem Verein, daß sich 4 davon und zwar die Herren: Georg Waldherr, Ernst Steiner, Aug. Kittenbacher und Josef Werner, in denselben aufnehmen ließen.
Das Fest verlief in Gemütlichkeit und Ruhe und war um 9 Uhr Abends Schluß desselben.

 

 

2. Monatszusammenkunft

Am 27. Juli 1897 Nachmittag versammelten sich die "Wallberger" am Sapplkeller in Abwinkl zu ihrer 2. Monatszusammenkunft. Von schönem Wetter begünstigt ging die Unterhaltung sehr gut von statten, und wohnten der Festlichkeit sehr viele Sommergäste und Bewohner der Umgebung von Tegernsee bei. Es wäre nur zu wünschen, daß wenigstens die Hälfte der ordentlichen Mitglieder ebenso gut im Plattln geübt wären wie unsere Mitglieder von Gmund.
In heiterer Stimmung verlief auch dieser Nachmittag, und durfte es keinen gereuen den Weg dahin gemacht zu haben.

 

 

3. Monatszusammenkunft am Sonntag den 15. August 1897

Nachmittags versammelten sich die "Wallberger" unter großem Andrang von Sommergästen, und hiesigen Bewohnern im Garten des Herrn Nikolaus Pichler in Enterrottach, zur Abhaltung ihrer dritten Monatszusammenkunft bei sehr günstiger Witterung.
Bald war der Reigen eröffnet und es folgte nun Tanz auf Tanz. In der Schießstätte krachte es lustig drauf los, und das Glücksrad zeigte seine Launen. In einer Zwischenpause wurde das Schubkarrenrennen veranstaltet, zu welchem sich Starter meldeten. Unter größtem Jubel der Zuschauer wickelte sich dieses urkomische Spiel ab. Hierauf wurde wieder zum Tanz geschritten und lustig weiter getanzt.
Abends 5 Uhr fand die Preisverteilung statt. Auch die in der Tracht erschienenen Frauen und Mädchen wurden mit Preisen bedacht.
Abends 6 Uhr öffnete Jupiter plavius seine Schleußen und alles, Männlein und Weiblein, suchte Schutz unter dem Dach des Hauses. Ziemlich unwirsch über diese unliebsame Störung kam mancher Herr und Dame watscherl naß nach Hause, das unglückselige Enterrottach verwünschend, als ob dies schöne Fleckchen Erde für die Launen des Wetters könnte.

 

 

4. Monatszusammenkunft am 8. September 1897

Nachmittags 3 Uhr begann beim Gasthaus Glasl in Oberach die 4. Monatszusammenkunft.
Trotz des sehr erheblich kühlen Wetters, hatten sich sehr viele Freunde und Gönner des Vereins eingefunden.
In Ermanglung von überflüssigen Musikern, war der Ausschuß genötigt seine Musikkräfte für diesen Tag aus Lenggries zu beziehen, mit welchen man auch ganz gut zufrieden sein konnte.
Der Nachmittag verlief in größter Eintracht und schloß mit der Verlosung von Wertgegenständen für Frauen und Mädchen, die Monatszusammenkunft für dieses Jahr ab.

 

1. Monatszusammenkunft

Der für Junizusammenkunft ausersehene Peter und Paultag war nichts weniger als zufrieden stellend.
Am Morgen schon zeigt sich Neigung zu trüben Wetter, jedoch hoffte man es würde Jupiter pluvius noch Gnade für Recht ergehen, und uns wenigstens mit einem blauen Auge durch kommen lassen.
Weit entfernt davon - als Alles, Männlein und Weiblein, bei Herrn Lehmann im Garten sich gemütlich niedergelassen und die Vertreter derselben Musik ihren Ersten erschallen ließen, entfaltete sich ein Sauwetter 1ter Güte. Wind und Regen wetteiferten, Burschen und Mädel, welche der Unbill der beiden wilden Gesellen Trotz zu bieten versuchten, bis auf die Haut zu durchnässen. Man mußte den ungleichen Kampf gegen die beiden Elementargewalthaber dunkelster Sorte aufgeben, und sich in den Saal des H. Lehmann flüchten, wo man bei Bier und Tanz es noch nicht unterlassen konnte über die beiden Grobiane, Regen und Wind, welche draußen allein sich abbalgten, schlechte Witze zu machen, und somit nahm die Versammlung ungebrochenen Humors ihren Verlauf.
Die Versammlung war auch von Sommergästen, welche schon in Kreuth anwesend waren, sehr gut besucht und verfolgten mit regem Interesse das Treiben der anwesenden Mitglieder.

 

 

2. Monatszusammenkunft

Mit milderem Blick als der 29. Juni, schaute der 17. Juli 1898 auf die "Wallberger" welche dem Pflieglhof zupilgerten. Begünstigt von schönstem Wetter entwickelte sich in Bälde ein lustiges Treiben.
Sehr viele Sommergäste hatten sich da eingefunden und erfreuten sich an den Tänzen der schmucken Burschen und Mädel. Leider ist bei solchen Gelegenheiten zu bedauern, daß dem Gesang und Zitherspiel fast gar nicht gehuldigt wird. Es sollte auch den männlichen wie weiblichen Mitgliedern zu tun sein, nicht nur allein durch Förderung des Schuhplattelns und tragen der Tracht, sondern auch durch Erhaltung der ländlichen Gesänge und Weisen, welche ja auch Erbstücke unserer Vorfahren sind das Ansehen des Gebirgs bewahren und ihrer Gegend zu fördern.

 

 

3. Monatszusammenkunft Sonntag den 14. August 1898

war der Garten des Gasthauses Enterrottach bis auf den letzten Platz besetzt. Auch unser Bruderverein "Almrausch" aus München gab uns die Ehre des Besuches.
Glückshafen, Tanzboden, Schießstätte und Wurfspiel wurden hinreichend in Anspruch genommen, ganz abgesehen von Schänke und Küche des Herrn Pichler für deren Inanspruchnahme Frau Sonne ganz entsprechend sorgte.
Nach Verlauf eines sehr fidelen Nachmittags wurde zur Preisverteilung für Schützen und Frauen und Mädchen geschritten. Auch der Glückshafen war äußerst bald ausverkauft.
Somit fand auch dieses Fest, welches immer das schönste des Jahres zu sein pflegt, in aller gemütlichster Weise seinen Abschluß.

 

 

4. Monatszusammenkunft

Auch diesesmal war unsere Zusammenkunft vom schönsten Wetter begünstigt, und füllte sich der Garten des Herrn Lorenz Bachmair in Bälde.
Trotz der ziemlich vorgeschrittenen Sommersaison noch mit Sommergästen und Mitgliedern bis auf den letzten Platz.
In heiterer Stimmung verlief auch diese letzte Monatszusammenkunft und endete erst in später Abendstunde.

1. Monatszusammenkunft

Sonntag den 9. Juli 1899 hielt der Verein seine erste Monatszusammenkunft am Sapplkeller bei schönstem Wetter ab. Das Fest war gut besucht.