Aus dem Protokollbuch der Wallberger Egern-Rottach

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Text

1895

5. Juni 1895: Bei der Ausschußsitzung der Wallberger Egern Rottach teilt Herr Vorstand Reinhard mit, daß unser Mitglied Herr Hugo Mesenich in Wien, den Verein "Die Wallberger" bei dem niederösterreichischen Gebirgs-Verein als Mitglied angemeldet habe, was mit Beifall aufgenommen wurde.

 

1896

14. Mai 1896: Die Mitglieder des Vereines in Wien, stellten den Antrag, sie als ordentliche Mitglieder zu führen, da sie doch einen Zweigverein bilden. Es wurde beschlossen, ein Zahl bis zu Mitglieder bezahlt einen Beitrag von Mk. 15,-, jedes weitere Mitglied eine Mark mehr.

 

1898

16. April 1898: Auf Antrag des Wiener Zweigvereins, alle Wiener welche Antrag um Aufnahme in den Verein stellen, an den Zweigverein zu verweisen, wurde vorbeschieden man wolle dem Wiener Verein die Antragenden bekannt machen, und dieselben auf den dortigen Zweigverein hinweisen, könnten jedoch niemanden die Aufnahme beim Stammverein verweigern wenn Jemand den Wunsch aus drückt, nur bei diesem Mitglied sein zu wollen.

 

 

 

Egern-Rottach, am 6. Februar 98


Lieber Freund Olischer!

Bestätige höflichst dankend den Empfang Deiner Postanweisung mit Öufl = M 26,- für 17 Beiträge a M 1,-  und 6 Abzeichen von früher.
Ich konnte Deinen Wunsche betreff der Zeichen nicht eher entsprechen als vollständig aufgeräumt hatte.
Bitte die Verzögerung doch zu entschuldigen und sei versichert daß ich ein anders Mal dafür um so rascher meiner Pflicht genügen werde.

Die Balleinladungen werden in ein paar Tagen nachfolgen.
Mesenich hat s.Z. versprochen zum Ball früher kommen zu wollen; meinst du das er sein Versprechen einhalten wird?

1899

11. August 1899: Kaum hatte das 10 jährige Stiftungs-Fest seinen Anfang genommen, erschienen unsere braven Brüder die "Wiener Wallberger" welche dem Stammverein zuliebe, die weite Reise von Wien bis hierher unternahmen. Sie wurden freudigst begrüßt.

Am kommenden Vormittag wurde zu Ehren der anwesenden "Wiener Wallberger" und des Almrauch München im Gasthause des Herrn Max Bachmair einen Frühschoppen veranstaltet. Bei Zitherklang und Gemütlichkeit wurden noch einige Liter vertilgt und dann mit Motorboot zum Sapplkeller gefahren. Am Abend verabschiedete man sich von den lieben Gästen, welche ungern von unserem schönen Tale schieden. Somit ging auch dieses schöne Fest zu Ende und bleibt nur die schöne Erinnerung, dem Teil des Lebens wieder einer gute Sache gewidmet zu haben.

 

Der Dienstkämmerer Ih. k. und k. Hoheit der durchl. Frau Erzherzogin Maria Josepha

An
den geehrten Verein zur Erhaltung der Volkstrachtten
in den Alpenländern
"Die Wallberger"

 

Ihre kaiserliche und königliche Hoheit die durchlauchigste Frau Erzherzogin Maria Josepha lassen dem Verein zur Erhaltung der Volkstrachten in den Alpenländern "Die Wallberger" für die Mitwirkung bei dem unter dem höchsten Protctorate Ihrer kaiserlichen und königlichen Hoheit veranstalteten Frühlingsfeste im Augarten, welche sehr zum Gelingen dieses Festes beigetragen hat, bestens danken.

Wien, am 29. Mai 1900

Im höchsten Auftrage: Altgraf August Salm

Dienstkämmerer

1901

8. Juni 1901: Der Zweig "Wallberger" Wien teilte dem Wallbergerstamm mit, daß bei ihrem Vereinsausschuß Änderungen vorgegangen sind. Herr erster Obmann Lindau, dankte als solcher ab, und wurde Herr Olischer gewählt, welcher zugleich ein besseres Zusammenhalten im Verein versprach.

 

1902

22. November 1902: Die "Wallberger" Wien ersuchten um Ermäßigung der Beiträge für weibliche Mitglieder, dieselben wurden beitragsfrei erklärt; da wir satzungsgemäß keine zahlenden ordentlichen weiblichen Mitglieder führen.

 

1903

 

Wien, im September 1903.

An

"Die Wallberger"

Verein zur Erhaltung der Volkstrachten in den deutschen Alpenländern
zu Egern-Rottach am Tegernsee und Wien

 

Die beiden Vereine "D'Tegernseer" und "Die Wallberger" treten mit heutigem Tage als ein Verein unter dem Namen "Die Wallberger", Verein zur Erhaltung der Volkstrachten in den deutschen Alpenländern zu Egern-Rottach am Tegernsee und Wien, mit allen ihren bisherigen Mitgliedern zu einem gemeinsamen Vereine zusammen und hört der Verein "D'Tegernseer" zu bestehen auf. Die Vereinsleitung setzt sich aus den bisherigen Ausschüssen der "tegernseer" und "Wallberger" zusammen. Grundlage aller weiteren Verhandlungen bilden die von der hohen Statthalterei unterm 21. Nov. 1902 genehmigten Satzungen der "Wallberger". Alle Ausschussmitglieder bekleiden, so weit möglich, ihre bisher innegehabten besonderen Stellen im Ausschusse weiter, wo nicht tunlich, bildet die Besetzung dieser Stellen den Gegenstand weiterer Vereinbarungen. Allgemeines Vereinsabzeichen ist das bisherige der "Wallberger". Der Ausschuss führt vorübergehend die Vereinsgeschäfte bis Neujahr; bewährt sich diese Geschäftsführung, so ist eine weitere Verlängerung derselben zu empfehlen und wird vorgeschlagen, diesen Ausschuss dann weiter bis zu einem gelegenen Zeitpunkte mit der vorübergehenden Vereinsleitung zu betrauen. Hat dieser Ausschuss genügende Erfahrung über die Entwicklung des Vereines gesammelt, dann hater einen viergliederigen Ausschuss zur Ausarbeitung der neuen Satzungen zu wählen.

Die Mitglieder haben alle die Satzungen betreffenden Wünsche seinerzeit diesem Satzungsausschusse bekannt zu geben.

Die von den Mitgliedern beider Vereine eingezahlten Mitgliedsbeiträge gelten für die Zeit, für die sie ursprünglich gegolten haben, auch für das neue Vereinsverhältnis, so zwar, dass sie an den Verein "D'Tegernseer" in der für diesen Verein bestandenen satzungsmässigen Höhe bereits geleisteten Mitgliedsbeiträge für das neue Vereinsverhältnis zu den "Wallbergern" volle Gültigkeit für dieselbe Zeit haben, für welche sie beim Verein "D'Tegernseer" zu gelten gehabt haben würden. Die von den gewesenen Mitgliedern der "Tegernseer" bis zum 31. December noch einzuhalenden Mitgliedsbeiträge sind in demselben Zeit- und Betragsverhältnisse wie bei den "Tegernseern" an die Vereinskasse der "Wallberger" einzuzahlen. Die Beträge der bisherigen Mitglieder der "Wallberger" unterliegen vorderhand keiner Veränderung. Bereits bezahlte Beiträge werden nicht zurückerstattet. Das gesamte bisherige Vereinsvermögen der "Wallberger" sowohl als der "Tegernseer" fliesst im Vereine der "Wallberger" zusammen und bildet das gemeinsame Vereinseigentum des gesamten Vereines "Die Wallberger" in seiner neuen Zusammensetzung. - Als Richtung der zukünftigen Vereinsführung wird dem neuen Ausschusse diejenige empfohlen, die den bisherigen Werdegang der "Wallberger" unter Einhaltung der jeweiligen Satzungen und Wahrung des guten Verhältnisses zum Hauptverein in Egern-Rottach entspricht. Tanzführung, Leitung und Art derselben wird empfohlen, im bisherigen Sinne der Wallberger weiterzupflegen und auf die höchstmöglichste Stufe auszubilden. Der gesamte Ausschuss und die gesamten Mitglieder von beiden Seiten verpfänden ihr Ehrenwort, dass sie von nun an nur zum Wohle des neuen Vereinsverhältnisses arbeiten, also nur für den Verein "Die Wallberger" wirken. Jede andere Rücksicht hat zurückzutreten, wenn dadurch das Interesse des Vereines leiden sollte. Alle Miglieder haben sich offen ohne jeden Nebengedanken und Hinterhalt dem neuen Vereinsverhältnisse zu unterordnen und für das gemeinsame Vereinswohl mit besten Kräften, Wissen und Gewissen einzutreten. Wer vermeint, dies nicht ehrlich tun zu können, oder zu wollen, sollte dies vor Eintritt in das neue Vereinsverhältnis bekanntgeben, damit allenfallsige berechtigte Wünsche noch berücksichtigt werden können. Jedes Mitglied hat ein freundliches Verhältnis zu allen übrigen Mitgliedern zur Schau zu tragen und jeden Verdriss zu vermeiden. Alle Vereinsgeschäfte führt der Ausschuss unter Zerteilung der laufenden Vereinsobliegenheiten, die eigens von zu diesen Funktionen eingesetzten Personen geführt werden, z.B. Kassier, Schriftwart, Tanzleiter. Beschwerden aus dem Vereinsverhältnisse sind, wenn sie nicht in den Wirkungskreis solcher mit besonderen Funktionen versehener Personen fallen, dem Obmann, dessen Stellvertreter, beziehungsweise der Gesamtleitung mündlich oder schriftlich zu unterbreiten.

Alle Vereinsvorkommnisse sind allen Personen gegenüber, die nicht Mitglieder der "Wallberger" sind, gewissenhaft und ehrenvoll zum eigenen Vereinswohle geheim zu halten; dies gilt insbesondere in Beszug auf die Tanzart, dagegen dem Verein "Wallberger" alle in- und ausserhalb des Vereines bekanntwerdenden Vorkommnisse, welche für den Verein von Vor- oder Nachteil sein könnten, sofort bekanntzugeben. Kurzum es soll heissen: Alle Mitglieder für den Verein, der Verein für alle Mitglieder, aber mit festem Willen, gutem Gewissen, aufrichtiger Hingebung ohne Hehl und Falsch, damit jeder mit Stolz und Freude sagen kann; Ich bin "Wallberger", aber in Ehren!

Alle jene Mitglieder, welche diese Bestimmungen durch ihren Beitritt zum Verein "Die Wallberger" gutgeheissen und zur weiteren Bekräftigung mit ihrer Unterschrift versehen haben, dürfen nach einem eventuellen Ausschusse oder Austritte aus dem Verein "Die Wallberger" innerhalb zweier Jahre vom Austriite an gerechnet einem Vereine, der ähnliche oder gleiche Ziele verfolgt, weder als Gast noch als Mitglied beitreten, oder einen solchen gründen.

 

Franz Bösmüller
1. Obmannstellvertreter

 

Karl Schmidhuber

Obmann

Vorstehendes gelesen und gebilligt zu haben bestätige ich durch meine
eigenhändige Unterschrift:

Pepi Söllner

Wien, 9. September 1903

 

1904

 


"Die Wallberger"

Verein zur Erhaltung der Volkstrachten
in den deutschen Alpenländern zu Egern-Rottach am Tegernsee und Wien

 

Einladung
zu der am

10jährigen Gründungsfeier

Beginn 8 Uhr    Strassentoilette.
Volkstrachten erwünscht

Eintritt im Vorverkauf 1 K. An der Abendkasse 1 K 40 h.

 

Am 28. März 1889 wurde von einigen begeisterten Freunden der schönen Volkstrachten in Egern-Rottach am Tegernsee der Verein zur Erhaltung der Volkstrachten "Die Wallberger" gegründet. Aus der kleinen Zahl der Gründungsteilnehmer entwickelte sich der Verein in ungeahnter Weise und zählt heute über 500 Mitglieder.

Im Jahre 1894 gründeten mehrere Anhänger dieser Bestrebungen nach diesem Vorbilde eine Zweigverbindung des obigen Vereines in Wien. Die Unternehmungen dieser Verbindung fanden allseits freudigen Anklang und kann nun nach zehnjährigem Bestande auf eine erfolgreiche Tätigkeit zurückgeblickt werden. "Die Wallberger", Verein zur Erhaltung der Volkstrachten in den deutschen Alpenländern zu Egern-Rottach am Tegernsee und Wien, danken allen Freunden, Förderern und Gönnern für das ihnen im Laufe dieser Zeit freundlichst entgegengebrachte Interesse und bitten, dasselbe dem Vereine auch fernerhin gütigst bewahren zu wollen.

Am 16. Oktober 1904 findet die zehnjährige Gründungsfeier des ergebens gefertigten Vereines statt und gestatten wir uns zur Teilnahme an diesem Feste Euer Hochwohlgeboren höflichst einzuladen.

Bei diesem Anlasse werden von unserem lieben Stammvereine aus Egern-Rottach am Tegernsee mehrere Mitglieder mit der Vereinsfahne als Ehrengäste anwesend sein.

Auf Euer Hochwohlgeboren Erscheinen rechnend, zeichnen mit kräftigen "G'sundheit"!

 

Für "Die Wallberger".

F. Bösmüller sen.
1. Obmannstellvertreter

 

C. Schmidhuber
Ehrenvorsitzender

 

Fahnenweihe in Wien

Am 1. Oktober 1904 fuhren eine größere Abordnung des Vereins, folge offizieller Einladung seitens des Wallberger Vereins Wien zu dessen Fahnenweihe, nach Wien.

Unsere Vereinsmitglieder waren voll des Lobes über den Empfang und den Aufenthalt der ihnen seitens der Vereinskinder in jeder Hinsicht zuteil wurde. Es würde ja zu weit führen, sollte man alles das zu Papier bringen was unsere Vereinsmitglieder von ihrer Wienreise und der Kaiserstadt zu erzählen wußten.

Es sei noch bemerkt, daß diese Abordnung, die seitens unseres Vereins nach Wien gesandt wurde, die Ehre zuteil und vom I. Oberbürgermeister von Wien in Audienz empfangen zu werden.

 

1905

13. August 1905: Empfang der Wiener "Wallberger"

Am 13. August 1905 10 Uhr 49 am Vormittag begaben sich ein großer Teil des Vereins der Wallberger mit Musik und Fahne zum Bahnhof Tegernsee, allwo der Empfang der Wiener "Wallberger" stattfand.

Es ging dann im geschlossenen Zug mit Musik und Fahne voraus zum Motorsteg und dann per Motor über den See zu Gasthof "Bachmair". Dort angekommen, gemeinsames Mahl.

Um 2 Uhr nachmittags gemeinsame Fahrt per Wagen nach Enterrottach nach dem Festplatz, woselbst der Verein nach üblicher Weise seine III. Monatsversammlung abhielt, begünstigt vom herrlichen Wetter und sehr starken Besuche. - Nach Schluß des Festes Rückkehr der beiden Vereine zur geselligen Zusammenkunft abends im Gasthof "Plendl"

Montag den 14. August früh Aufstieg auf den Wallberg seitens vieler Mitglieder der Wallberger und Wiener. Nachmittags Abstieg zu den Enterrottacher Wasserfällen, sodann nach einem Imbiß in Enterrottach, Rückkehr nach Egern zum Gasthaus zur "Überfahrt", woselbst seitens der Wallberger den Wienern ein froher und gelungener Abend geboten wurde, abwechselnd mit Musik, Tanz und Vorträgen und erst in früher Morgenstunde bequemte man sich zum Gehen.

Dienstag den 15. August vormittags Zusammenkunft auf der Überfahrt zu gemeinsamer Rundfahrt mit Motor um den See und Frühschoppen im herzoglichen Bräustüberl zu Tegernsee, dann retour mit Motor zum Gasthof Schwaighof zum gemeinsamen Mittagstisch. nachmittags ungebundene kleine Ausflüge und abends Abschied der Wiener Wallberger.

Im September trafen die Wiener Herren Hans Henck und Stölzl vom Ritterorden des weißen Kreuzes zu Wien in Egern ein um dem Verein der Wallberger einen Besuch abzustatten.

Es wurde sodann vom Verein zu Ehren der Wiener Gäste im Gasthaus zur Überfahrt im großen Saal ein Festabend gegeben. Bei Tanz und Spiel und Alpengesängen verlief der Abend in fröhlicher Stimmung.

 

1910

 


ANNO DOM. 8.1.1910

Einladung

zu dem am Samstag, 8. Jänner 1910
in den Kurhaus-Lokalitäten
stattfindenden

19. Almtanz der "Alpinia"

Beginn 8 Uhr abends
Die Musik besorgen 3 bestbekannte Kapellen

Eintritt an der Kasse K 2.40 Im Vorverkauf für 1 Person K 2.-

Familienkarten für 3 Personen K 5.-

Vorverkaufsstellen: Tabaktrafik Jettl am Platzl; Prodinger, Rathausbogen; Besl, Getreidegasse; und bei Herrn Neubauer in der Steingasse Nr. 19

Eigentum der !Alpinia!. Nachdruck verboten. Entwurf von Otto Puttinger, Mitglied der "Alpinia".
Buch- und Kunstdruckerei R. Kiesel in Salzburg

 

Im Salzburger Gwandl,
Is lustö und frei,
Da fühlst di so hoamisch,
So gmüatli dabei.

A Pfeiferl a machtigs
Und an guat'n Stoa bier,
Da kimmt da dö Welt glei
Ganz andasta für.

Dei Aug is a Sunn',
Und dei Göscherl a Brunn',
Zu den kimm i g'rennt,
Bal mi d'Sunn' a so brennt.

Ohne Bleamal koa Frühling,
Koan Summa ohne Wind
Und koan Buam auf da Welt,
Der sein Dirndl nöt find

A Dirndl a jungs
Und an stoanalten Wein,
I mecht da oan kenna,
Der nöt lustö kunnt sein.

Am Buam, den koa Dirndl
Und koa Tanzen nöt gfreit,
Den feits an da Resch'n,
An da Schneit himmelweit.

Wia höher die Alm,
Wia kühla da Wind
Und wia schena des Dirndl,
Desto kleana dö Sünd.

Da Wein und dö Liab
Machen oft oan so blind,
Daß a z'samt da Latern
Moast an Weg nimma find.

 

7. August 1910: Für das am 7. August 1910 in Enterrottach stattfindende Sommerfest war Besuch aus Wien angesagt und deshalb waren ganz besondere Vorbereitungen getroffen. Die dekorierten Leiterwagen harrten am Tegernseer Bahnhof der lieben Gäste und unter klingendem Spiel und hellen Juchzern ging es Rottach zu zum "Mittagmachen".

 

10. August 1910: Im Nebenzimmer des Gasthof Bartlmä fand dann am 10. August die Abschiedsfeier der Wiener Gäste statt, die tags darauf per Automobil nach Achensee weiterfuhren.

1921

14. März 1921: Bei der Ausschuss-Sitzung wurde mitgeteilt daß die Wiener Vereinskameraden schrieben von einem geplanten Besuch im Sommer, wurde beschlossen dieselben zum Augustfest einzuladen und näheres der Generalversammlung zu überlassen.

 

7. Juni 1921: Bei der Ausschußsitzung wurde als 3. Punkt das Ansuchen unseres Wiener-Zweigvereins den Mitgliederbeitrag wieder festzustellen erledigt und unsere Brüder in Wien mitgeteilt, daß derselbe sich in Anbetracht der ungünstigen Valuta und der schlechten Ausnutzung der Vereins Vorteile auf jährlich 2 Mark pro Mitglied festgesetzt wurde. Ferner wurde ein Schreiben des Brudervereines Betreff Unsitten auf dem Lande, einstweilen zurückgestellt um sich erst über den rechtlichen Standpunkt in dieser Beziehung Gewißheit verschaffen zu können.

 

1922

6. August 1922: Schon lange freute man sich auf das Augustfest der Wallberger, da Besuch der Wiener Wallberger nach langer Zeit angesagt war. Tatsächlich hielten unsere Wiener Vereinsbrüder auch ihr Wort und erschienen 31 Mann und Weiblein stark, teilweise mit Mitgliedern aus Linz und Brünn.

Der Samstag Abend brachte im Vereinslokal Seerose eine angenehme Unterhaltung zu der verschiedene Anwesende besonders stark beitrugen. Die Berge zierten Freudenfeuer zum Willkommensgruß der Wiener Gäste. Am Sonntag gings mit Musik zum Festplatz Enterrottach, dort entwickelte sich auch bald das bei den Wallbergerfesten übliche lustige Treiben, das auch kleine Regenschauer nicht abkühlen konnten. Abends traf man sich noch im Stammlokal Seerose zu einer gemütlichen Maß und besprach die Vereinsangelegenheiten. Bald folgte nun die Abreise der Wiener Mitglieder und mit der Hoffnung auf ein baldiges gesundes Wiedersehen schieden die Vereinsbrüder aus Wien.

 

1923

September 1923

 


1923: Christbescherung armer Kinder durch die Wiener Wallberger

Daß sich echte Freundschaft und treuer Opfersinn gerade in Zeiten schwerster Not am schönsten bewähren, zeigte sich wieder in herzerfreuender Weise bei der am 2. Weihnachtsfeiertag im Überfahrtssaale in Egern abgehaltener Christbescherung der Wallberger, denn was hier Dank edler Hilfsbereitschaft und unermüdlicher Hingabe der Wiener Wallberger unterstützt durch den Trachtenverein D´Goaserer geleistet wurde, übertraf alle Erwartungen.

Schon seit Wochen hatten diese in rastlosem Eifer und mit großen persönlichen Opfern, Gaben und Geldgeschenken gesammelt, um unsern armen Kindern, sowie alten und kränklichen Leuten eine Weihnachtsfreude bereiten zu können. Als sich unter den Klängen der lieben alten Weise, "Stille Nacht, heilige Nacht" der Vorhang der Bühne öffnete, strahlte von einem mächtigen reich geschmückten Christbaum das milde Licht der Weihnachtskerzen in den dichtgefüllten Saal. Auf langen Tischen waren Berge von Weihnachtsgeschenken aufgetürmt: Stoffe, mit denen mehr als 30 (dreißig) Kinder vollständig bekleidet werden, Lebkuchen und andere Süßigkeiten und eine Menge von allen möglichen Spielsachen für die Kleinen, welche ein Vereinsmitglied der Wallberger, Herr Ringelholz von der Firma Schleyer und Co. Spielwarenfabrik Nürnberg spendete, sowie reiche Lebensmittelpakete für Erwachsene, die auch zu aller Freude besonders von einheimischen Geschäftsleuten gegeben wurden.

Nach einem vom Chorverein Egern, der sich bereitwilligst in den Dienst der guten Sache stellte, in bekannt guter Weise vorgetragenem Musikstück, sprach der Vorstand der Wallberger Herr Buchberger, herzliche Begrüßungsworte an die Gäste, namentlich an die erschienenen Vertreter der Wiener Wallberger und Goaserer. Als äußeres Zeichen des Dankes überreichte er dem 1. Vorsitzenden der Wiener Wallberger, Herrn Prakesch, dessen Initiative die ganze Veranstaltung überhaupt zu danken war, die Ehrenmitgliedurkunde des Stammvereins. Nun brachten zwei Kinder einen von Herrn Schulrat Sailer - Egern in oberbayr. Mundart verfaßten Willkommensgruß an die Wiener zur Vortrag der sehr nett und beifällig aufgenommen wurde. In herzlichen Worten dankte Herr Prakesch für die ihm zugedachte Ehrung, versicherte dem Verein die tatkräftige Unterstützung durch die Wiener Wallberger und wünschte ihm Hebung und Förderung und treues Festhalten an seinen bewährten alten Grundsätzen und Zielen.

Die nun folgende Verteilung der Gaben brachte Leben in die erwartungsvolle Kinderschar. In langen Reihen nahten sie sich den freundlichen Spendern und reich beladen kehrten sie mit strahlenden Augen, aus deren Glück und Freude lachten, an ihre Plätze zurück. Manch herzliches Vergelts Gott, manch warmer Händedruck und manch dankbarer Blick aus gerührten Mutteraugen zeigte unsern Wienern, welch stilles Glück sie mit an den Tegernsee brachten. Daher war auch die kraftvolle Ansprache des Herrn Bürgermeisters Bachmair und die warmherzigen Dankesworte des H. Herrn Prälat Haindl allen Anwesenden aus der Seele gesprochen.

Die sich anschließende Christbaumversteigerung, durchgeführt von unserem unübertrefflichen Michl Stoib sen., erzielte nicht nur reiche Heiterkeit, sondern auch eine ansehnliche Einnahme für die Vereinskasse, erreichte doch der Gipfeltrieb allein einen Preis von 75 Goldmark (75 Billionen Mark).

So wurde durch die Opferwilligkeit unseren Wiener Bundesbrüdern und durch das einträchtige Zusammenwirken aller Beteiligten in diesen traurigsten Tagen unseres Volkes viel Weihnachtsglück und Weihnachtsfreude gestiftet, denn

"Wenn so sich füget Hand in Hand
und Bruderliebe sorgt und wacht
dann senkt in stiller Winternacht
sich Weihnachtsfrieden auf das Land".

 

1924

Die Fahrt nach Wien vom 9. - 16. Oktober 1924 der Wallberger Egern-Rottach

In treuer Kameradschaft
Die Wiener Wallberger und die Wallberger des Stammvereins Egern-Rottach die an der Wienerfahrt teilgenommen haben.

Endlich war der Tag angebrochen wo es galt unseren lieben Wiener Wallbergern den längst versprochenen Besuch abzustatten und nach Wien zu fahren und zu ihrem 30 jährigen Stiftungsfest unsere Glückwünsche persönlich darzubringen.
Unter schwierigen Verhältnissen wurden die Vorbereitungen getroffen, hauptsächlich die Beschaffung und Kosten des Passes hatten manchen Wallberger wankelmütig gemacht, die Reise zu unternehmen, aber trotzdem hatten sich 23 Mitglieder teils mit Frauen fest entschlossen, die geplante Reise zu unternehmen.

Am 9. Oktober mit dem Frühzug fuhren die Teilnehmer 28 an der Zahl, beseelt mit dem besten Humor München zu, um von dort mit dem Schnellzug nach Wien zu gondeln. Eine Stunde Aufenthalt in München wurde benutzt um in den Weißbierhallen eine Stärkung vorzunehmen, was auch ergiebig ausgeführt wurde.

Nun gings wieder zur Bahn, von der Schnellzugleitung wurde in liebenswürdiger Weise den Wallbergern sogar ein extra Abteil im Waggon besorgt, so daß alles beisammen war, was auf so langer Fahrt auch viel gemütlicher ist. Nicht lang dauerte die Fahrt so wurde von mancher durstigen Seele der Wunsch laut: Wenn doch ein Wirtshaus da wäre um den Durst zu löschen. Da entdeckten ein paar besonders findige Wallberger den Speisewagen und bald waren sämtliche durstenden Wallberger dort zu finden. Einer von diesen durstigen Brüdern kam auf den Einfall den Speisewagen umzutaufen in den Namen Bräustüberl, was viel heimischer klingt aber auch die Wirkung hatte, daß gar bald verschiedene Marken des edlen Nasses ausgingen, was man ja sonst bei einem Bräustüberl nicht gewohnt ist. Überfrisch gestärkt kehrten nun schön langsam sämtliche Bräustüberl Stammgäste in ihr Abteil zurück um dort bald ein bißchen zu nafezen.

Lustig ging die Fahrt weiter entlang an der Gebirgskette, vorbei an schönen Dörfern und Auen bis endlich Salzburg die Grenzstation Halt gebot. Eine Stunde Aufenthalt hieß es. Pässe und Gepäck wurden kontrolliert, den Zug durfte niemand verlassen. Unser Herbergsvater, mit seiner Herkuleskraft hatte auf der Fahrt eine Fensterscheibe im Abteil eingedrückt und man wollte in Salzburg den Schaden ausbessern lassen. Aber ausgrutscht. Die Österreicher haben kein Glas für die Bayern hieß es, und ein schlagfertiger Bahnbediensteter gab uns den weisen Rat: "Machts euch halt an Pappendeckl nei", was allgemeine Heiterkeit hervorrief. Die Stunde war vorbei, es ging nun im österreichischen Schnellzugtempo weiter. Das berühmte Bräustüberl war auch österreichisch geworden, aber nicht minder fein wie das bayrische, alles war zu haben, und dazu noch verhältnismäßig billig. Nun gings dahin durch Ober- und Niederösterreich entlang an der schönen blauen Donau. In St. Pölten ein paar Stunden vor Wien, wurden wir zur allgemeinen Überraschung von unseren lieben Obmann der Wiener Wallberger Herrn Prakesch empfangen und aufs herzlichste begrüßt.

Um 1/2 8 Uhr abends war das Ziel erreicht, am Bahnhof wurden wir von mehreren bekannten Wiener Wallbergern ebenfalls aufs herzlichste begrüßt, und ins Vereinsheim geleitet, wo dann das Abendessen eingenommen und auch gleich die Quartierverteilung vorgenommen wurde. In der ersten Stunde fröhlichen Beisammenseins wurde schon empfunden von der echten und wahren Gemütlichkeit unserer lieben Wiener. jeder einzelne Teilnehmer von uns war überzeugt welche edle Herzen unsere lieben Wiener besitzen, wie hoch sie uns schätzen und mit diesem Bewußtsein gingen wir dem ersten Tag in die gut versorgten Quartiere.

Am nächsten Tag (Freitag) galt vorerst der Besichtigung von Sehenswürdigkeiten der Stadt Wien. In liebenswürdiger Weise hatten sich verschiedene Herren von den Wiener Wallbergern als Führer hervorgetan. Als erstes wurde das Schloß Schönbrunn besichtigt welches herrliche Sehenswürdigkeiten aufwies und einen unvergeßlichen Eindruck auf jeden machte. Dann gings in den Tierpark wo hauptsächlich das Affenhaus die längste Zeit in Anspruch nahm, ferner der Tiroler Volksgarten, auch auf die Gloriette wurde ein Abstecher gemacht, von welcher ein herrlicher Rundblick über die Stadt Wien ist. Es wurde Abend und Zeit zur Rückkehr, denn um 8 Uhr war der offizielle Begrüßungsabend, im "grünen Tor". Auf der Rückfahrt streikte plötzlich die Elektrische, und man war gezwungen entweder per Auto oder auf Schustersrappen zum genannten Lokal zu gelangen. Der Begrüßungsabend nahm den schönsten Verlauf.

Vorstand Prakesch von den Wiener Wallbergern hielt eine schneidige Begrüßungsansprache und bedankte sich vor allem bei den Wallbergern des Stammvereins, daß seine Mitglieder die Mühen und Kosten nicht gescheut haben, zu ihrem 30 jährigen Stiftungsfest persönlich zu erscheinen. Er ernannte den Stammverein und dessen Vorstand Peter Buchberger zum Ehrenmitglied des Zweigvereins Wien und überreichte ihm zum äußeren Zeichen der Dankbarkeit künstlerisches, sehr schön ausgeführtes Ehren-Diplom. Hierauf betrat der Vorstand des Stammvereins, von den Wienern stürmisch begrüßt das Podium. Er betonte, daß es der Stammverein für seine Ehrenpflicht hielt, den Zweigverein Wien die Glückwünsche zum 30 jährigen Stiftungsfest persönlich zu überbringen, und die bestehende Freundschaft zu erneuern und zu erweitern, verfolgen doch beide Vereine den gleichen Zweck und die gleichen Ideale. Auch sprach er den Wienern den persönlichen Dank aus für die so reichen Gaben bei der Weihnachtsbescherung armer Kinder der Gemeinde Rottach. Als äußeres Zeichen der Dankbarkeit und der innigsten Freundschaft ernannte Vorstand Buchberger den Zweigverein Wien zum Ehrenmitglied des Stammvereins, und überreichte Herrn Prakesch die schlichte Ehren-Urkunde, nebenbei zur Erinnerung an das 30 jährige Stiftungsfest einen von Herrn Ulbricht und Herrn Vogl kunstvoll gefertigten und mit edlem bayrischen Bier gefüllten Humpen, welcher von den Wienern mit großer Freude und Dankbarkeit entgegen genommen wurde. Es folgten noch weitere Ansprachen anwesender Trachtenvereine, und man ging dann zum gemütlichen Teil über. Es wurde großes geleistet in musikalischer und gesanglicher Darbietungen, und ein erstklassiger Wiener Humorist brachte den ärgsten Griesgram zum lachen. Kurz und gut, der Abend verlief in der schönsten Harmonie und jeder mußte sich sagen, ein paar schöne und fröhliche Stunden erlebt zu haben.

 


Am nächsten Tag (Samstag) war vorerst wieder Besichtigung der Stadt, vor allem der berühmte Stefansdom, die kaiserliche Gruft mit 138 Särgen der verstorbenen Habsburger, das Parlament, Rathaus und noch vieles andere. Vor allem hatte der Rathauskeller den größten Anziehungspunkt, denn dort gab es einen herrlichen Tropfen Rebensaft und mancher konnte sich schwer von diesen Räumen trennen. Abends 8 Uhr war nun der große Festabend in den Sophien Sälen, der unendlich große Saal, einer der größten und schönsten der Stadt Wien machte einen gewaltigen Eindruck auf uns, dann dazu die verschiedenen Trachten aus Steiermark, Tirol, Kärnten gaben ein farbenprächtiges Bild. In Musik und Gesang wurde erstklassiges geboten, hauptsächlich der Tanz der Wiener Wallberger fand großen Beifall. Der zweite Bürgermeister der Stadt Wien beehrte die Veranstaltung mit seinem Besuch, und nahm auch längere Zeit Platz an der Ehrentafel des Stammvereins. Es gab auch einen Glückshafen, wo sehr schöne Preise zur Verteilung kamen, ebenfalls Blumen Verkaufstände waren zugegen um von dem Erlös einigermaßen die Ausgaben zu decken, welche ins riesige gingen, es kostete nämlich die Saalmiete allein 13 Millionen Kronen. Der Abend verlief glänzend und schnell verflossen die abwechslungsreichen Stunden, ein jeder ging oder fuhr per Auto mit dem Bewußtsein nach Hause, daß unsere lieben Wiener alles aufgeboten haben, ihr 30tes Wiegenfest würdig zu feiern.

Dritter Tag (Sonntag) Um 11 Uhr waren wir, sowie auch Vertretungen anderer auswärtiger Vereine im Rathaus zur Audienz beim ersten Bürgermeister der Stadt Wien geladen. Herr Bürgermeister Dr. Seitz beehrte die Wallberger mit einer längeren Ansprache und hob rühmend hervor, daß gerade die Wallberger es waren, die sich vor 30 Jahren das Ziel gesteckt hatten. die Tracht und Sitten und Gebräuche unserer Ahnen in den Alpenländern zu erhalten, ohne den bodenständigen Trachtenvereinen wäre sicher schon durch die große Mode das Alte und Schöne verschwunden.
Nach der Rede des Herrn Bürgermeister bedankten sich einzeln die sämtlichen Vorstände der anwesenden Vereine, als erster kam Vorstand Buchberger als Stammverein zu Wort. Er bedankte sich in kurzen kernigen Worten für das freundliche Entgegenkommen und Aufmerksamkeit, welche die Stadtgemeinde Wien den Trachtenvereinen entgegenbringt und übermittelte die herzlichsten Grüße seiner engeren bayrischen Heimat.
Nachdem sämtliche Vorstände gesprochen hatten, lud Herr Bürgermeister alle Anwesenden ein, mit ihm in den Rathaushof zu kommen, um dort an dem Musikfest der Wiener Waisenkinder teilzunehmen. Von ungefähr 300 Waisenkinder waren 50 musikalisch ausgebildet und es war rührend anzusehen, wie meisterhaft die armen Kleinen ihre Mandolinen und Gitarren spielten.

Nach dieser Feierlichkeit zog eine unwiderstehliche Kraft sämtliche Teilnehmer wieder in den Rathauskeller, dort wurden zur Stärkung wieder etliche Tropfen Rebensaft eingenommen, wo es auch bei manchen mehrere Tropfen wurden. Nachmittags wurde der berühmte Wiener Prater besucht. Da ging der Trubel erst los.. Das Leben auf dem Prater gleicht dem Münchner Oktoberfest, nur ums fünffache größer, wenns reicht. Von weitem fiel schon das 50 mtr. hohe Riesenrad ins Auge, eine wunderbare Hoch- und Tiefbahn, in kolossalem Umfang, Zirkus Busch, alle erdenklichen Buden und Verkaufsläden, kurz und gut, man wurde nicht fertig um alles zu besichtigen. unsere lieben Wiener wurden aber auch nicht müde mit dem herumführen und erklären, sie haben wirklich sehr viel getan für uns und es sei ihnen an dieser Stelle nochmals der herzlichste Dank ausgesprochen. Mit dem Sonntagabend hatten nun die offiziellen Festlichkeiten ihren Abschluß gefunden.

Montag (vierter Tag) wurde nochmals gruppenweise Besichtigungen vorgenommen, z. B. Donauhafen, der Kobenzl, Kahlenberg, von wo der Wiener den besten Wein bezieht, und noch Perchtelsdorf, ein kleiner Vorort von Wien, wo ein altes Gründungsmitglied der Wiener Wallberger, Herr Schmidt sein Heim besitzt. Perchtelsdorf ist eine historische Stätte und zeigt noch viele Sehenswürdigkeiten aus der Türkenbelagerung von 1683.
Montagabend war noch eine kleine Abschiedsfeier im Vereinslokal "zur schönen Schäferin" in der Herr Prakesch nochmals seinen Dank aussprach für den Besuch des Stammvereins. Vorstand Buchberger dankte ebenfalls für die liebenswürdige Aufnahme und so freundliche Entgegenkommen, und schloß mit der Versicherung ebenfalls alles aufzubieten um den Wienern beim nächsten Besuch in Egern Rottach recht viele frohe Stunden zu bereiten.

Dienstag früh um 8 Uhr schlug nun die Scheidestunde und mit dem Bewußtsein viele schöne und unvergeßliche Stunden bei unsern lieben Wiener Wallberger genossen zu haben, fuhren wir wieder der Heimat zu. Mit dem D-Zug gings wieder dahin, das viel gepriesene Bräustüberl war auch dabei und wurde bald wieder fest in Anspruch genommen. In Attnang-Puchheim hieß es umsteigen, um einen Abstecher in das schöne Salzkammergut zu machen. Mit elektrischer Kraft fuhren wir bei herrlicher Witterung am schönen wildromantischen Traunsee entlang, man wurde nicht müde und satt mit der Betrachtung der herrlichen Gegend. Um 3 Uhr nachmittags kamen wir nach Bad Ischl, ein erstklassiger Kurort und es wurde dort Quartier bezogen, welches uns unsere Vorläufer in liebenswürdiger Weise bestellt hatten. Mit großer Freundlichkeit wurden wir dort aufgenommen.
Nach einem kleinen Imbiß, wurde der Kurort besichtigt bis es zu dunkeln begann. Abends fanden sich wieder alle im Quartier ein, denn da gab seinen herrlichen Tropfen Terlaner Wein, welchem fleißig zugesprochen wurde, und bald herrschte die fidelste Stimmung und allem. Herr Rauchenecker entdeckte ein Klavier und bald wurde auch das Tanzbein geschwungen, rasch verflossen die Stunden und nur zu bald wurde durch das Eintreten der Polizeistunde dem feuchtfröhlichen Abend ein Ende bereitet.

Mittwoch früh ging die Reise wieder weiter, über St. Wolfgang, Mondsee, Obersee, Grottensee, überall eine herrlich schöne Gegend. Leider war es etwas neblig geworden, so daß von den Bergspitzen wenig zu sehen war. In Salzburg angekommen, wurde nochmals Halt gemacht, um diese alte Römerstadt zu besichtigen. Es gab in Salzburg herrliche Sehenswürdigkeiten, unter allen die Festung Hohensalzburg, der Dom mit seinen kulturellen Gemälden, das alte Glockenspiel und das Lustschloß Hellbrunn mit seinen wunderbaren Wasserkünsten. Abends wurde wieder eine gemütliche weinfeuchte Unterhaltung veranstaltet, die ebenso fröhlich verlief, wie die vorigen.

Donnerstag nachmittags wurde die Heimreise angetreten und somit hatte die Wallgergerfahrt nach Wien sein Ende erreicht - die Fahrt hatten ihren Zweck vollkommen erfüllt, die Freundschaft mit unseren lieben Wienern wurde vergrößert und gestärkt. Den Teilnehmern wird sie zeitlebens eine schöne und unvergeßliche Erinnerung bleiben.
Buchberger Peter I. Vorsitzender.

 

1926

Begrüßungsabend der Wiener Wallberger

Elf Mitglieder unseres Zweigvereins in Wien hatten die finanziellen Opfer nicht gescheut, um uns zu besuchen und gemeinsam mit uns das schöne Augustfest zu feiern.

Ihnen zu Ehren wurde am Samstag den 7. August abends eine Begrüßungsfeier veranstaltet. Mit warmen Worten begrüßte der Vorstand Herr Schiffmann die lieben Wienergäste und hieß sie im Namen des Vereins herzlich willkommen.

Der Vorstand der Wiener Wallberger Herr Bielz bedankte sich und bewiesen die getauschten Worte, die innige Freundschaft, die die beiden Vereine verbindet; als äußeres Zeichen hierfür überreichte Herr Bielz, den schön gebundenen Wallberger Marsch. Der kleine Schlichtner Bua und der kleine Wimmer von der Hammerschmiede trugen zu Ehren der Gäste ein allerliebstes Gedicht Seppl und Nandl vor, gewidmet den Wienern und erfreuten mit der reizenden Art des Vortrags die Anwesenden.

Herr Schöpping, Kommerzienrat aus München und Herr Fritz Brand Buchhalter in Tegernsee erhielten für 25 jährige Mitgliedschaft eine Ehrenurkunde ausgehändigt.

Der musikalische Teil lag in Händen unseres einheimischen Künstlertrios Reiter, Holl und Kiem, dessen Leistungen zu allbekannt sind. Zwei oberbayrische Gedichte, vorgetragen von Frl. Julie Reinhard und einige Lieder und Musikstücke die von anwesenden Sommergästen zum Besten gegeben wurden, sorgten hinreichend für Abwechslung. Auch Herr Prälat Haindl als Vorstand der Armenpflege wollte den Besuch der Wiener nicht vorbei gehen lassen, ohne auch bei dieser Gelegenheit seinen nochmaligen herzlichen Dank den Wienern für die reiche Bescherung der armen Kinder unserer Gemeinde in der traurigen Zeit vor Jahren auszusprechen.

Es war ein gemütlicher, unterhaltender Abend, der den Wiener Gästen, sowie auch den anwesenden Vereinsmitgliedern in angenehmster Erinnerung bleiben wird.

Nachdem das mit so großem Eifer vorbereitete Fest in Enterrottach wegen der Ungunst der Witterung, auf nächsten Sonntag verschoben werden mußte, was besonders für unsere lieben Wiener sehr verdrießlich war, konnten dieselben für die erlebte Enttäuschung nur an den Reizen unserer schönen Bergheimat Ersatz finden. Ein schöner Sommertag war angebrochen am Dienstag den 10. August, geeignet zu einer größeren Bergpartie. 6 Wiener Wallberger teils mit Frauen bestiegen unter Führung von Herrn Hofer Ludwig den Wallberg. Oben angelangt, hielt Herr Mayer aus Wien eine Ansprache, worin er die Anhänglichkeit und Liebe der Wiener zu unserem schönen Tegernseer Tale mit seinen Bergen zum Ausdruck brachte.

Die Anwesenheit der Wiener Wallberger bot die günstige Gelegenheit zur Aussprache über Ziele und Aufgaben beider Vereine; zu diesem Zwecke berief Herr Vorstand Schiffmann am selben Tag eine Ausschußsitzung ein. Sämtliche Wiener, sowie der I. Vorstand und I. Kassier unseres Brudervereins D´Hirschbergler waren erschienen. Ein Antrag des Herrn Mayer, Ehrenvorstand unseres Zweigvereins, dahingehend, Trachtenvereine, die sich aus ehemaligen Wallbergerzechen gebildet hatten, also namentlich die Hirschbergler, als Zweigverein mit den Wallbergern wieder zu vereinigen, wurde von den Anwesenden mit Vorbehalt aufgenommen; einerseits wäre dies auch zu begrüßen, anderseits wurden aber dagegen große Bedenken geäußert und namentlich Herr Bachmair, Vorstand der Hirschbergler, begründete dies in sachlichen Worten, wobei er besonders auf die große Gefahr der Entstehung von Trutzvereinen hinwies.

Als weiterer Punkt wurde der Jahresbeitrag der Wiener zum Stammverein gegenüber der Vorkriegszeit abgeändert. Entsprechend der schlechten Wirtschaftslage in Österreich und der großen Differenz zwischen Schilling und Mark, worunter unser Zweigverein schwer zu leiden hat, wurde ein Pauschalbetrag von 15 Mark jährlich vereinbart.

 

1927

14. August 1927: Die befreundeten Wiener Wallberger, die bereits am Samstag eingetroffen waren und beim Begrüßungsabend in der Seerose, den um die Wallberger hochverdienten Säcklermeister Herrn Baumgartner zum Ehrenmitglied des Wiener Vereins ernannt hatten, fuhren im Daxwagen mit nach Enterroach zum Wallbergerfest.

Auf Antrag der Wiener Wallberger fand am folgenden Donnerstag den 18. ds. Monats im Vereinslokal eine Beratung zur Erledigung wichtiger Vereinsinteressen statt. Herr Kassier Schätz berichtete den Verlauf des Festes, , dessen finanzielles Ergebnis mit Befriedigung aufgenommen wurde. Sodann ergriff Herr Bielz aus Wien das Wort und erläuterte in kurzen Umrissen, die schwierige Aufgabe die er sich als Vorstand der Wiener Wallberger gestellt hatte, nämlich die Erbauung eines Vereinshauses in Wien in oberbayrischer Bauart.

Dasselbe soll außer Vereinszwecken ganz besonders den Mitgliedern des Stammvereins, die in früheren oder späteren Jahren die Stadt Wien einmal besuchen wollen, zugute kommen, indem dort alle Wallberger kostenlose Unterkunft finden können.

Die erforderlichen Geldmittel sollen durch freiwillige Beiträge von Mitgliedern, Interessenten und Nachbar- und Brudervereinen aufgebracht werden und stellten deshalb die Wiener an den Stammverein die herzliche Bitte um weitgehende finanzielle Unterstützung.

Die Abhaltung einer außerordentlichen Generalversammlung war wegen der kurzen Aufenthaltsdauer der Wiener nicht mehr möglich, so mußte der versammelte Ausschuß allein die etwas schwierige Angelegenheit durch führen und faßte schließlich mit Einvernehmen des Herrn Bürgermeister Bachmair folgenden Beschluß:

In Anbetracht des gemeinnützigen Zweckes und insbesondere zum Zeichen des Dankes, den wir unseren Wienern schulden für die große Hilfeleistung zu Weihnachten 1923, zeichnet die fast vollständig versammelte Vorstandschaft im Namen des Gesamtvereins die Summe von 1000 Mark, zahlbar in 5 Jahresraten zum Baufond der Wienervereinshütte.
Hocherfreut über dieses Ergebnis, dankte Herr Bielz und versicherte, daß auch die Wallberger in Rottach-Egern, wenn sie sich einmal in der gleichen Lage befinden sollten, bei den Wienern eine offene Hans finden werden.

 

1928

18. Februar 1928 ... und selbst ein Wiener Wallberger besuchte unsern beliebten Wallberger-Ball,

trotz der weiten Reise und der damit verbundenen Unkosten, ein Zeichen der treuen Anhänglichkeit, jenseits der weißblauen Grenzpfähle zu unserm Verein.

 

1929

20 Wiener Wallberger nahmen an unserer Fahnenweihe am 29./30. Juni 1929 in Rottach-Egern teil.

Herr Viktor Bielz, Vorstand des Zweigvereins die Wallberger in Wien wurde zum Ehrenmitglied des Stammvereins ernannt.

Herr Viktor Bielz gab bekannt, daß der Verein den nachstehenden Mitgliedern des Stammvereins Rottach, folgende Auszeichnungen verliehen hat:

Zu Ehrenmitgliedern wurden ernannt: Herr Bürgermeister Felix Bachmair in Rottach, Herr Gewerberat Direktor Hugo Brandl in München

Mit silbernen Ehrenringen wurden bedacht: Herr Ehrenvorsitzender Carl Reinhard Rottach, Herr 1. Vorstand Peter Schiffmann Rottach, Herr Ehrenmitglied und 1. Zeugwart Ludwig Baumgartner Rottach, Herr Ehrenmitglied Peter Buchberger, Hagrain.

Ferner gab Herr Bielz bekannt, daß der Ritterorden des Weißen Kreuzes in Wien folgende Mitglieder des Stammvereins mit der Wildburgmedaille ausgezeichnet und ihn mit der Übergabe beauftragt habe: Herrn Ehrenvorsitzenden Carl Reinhard Rottach, Herrn Zeugwart Ludwig Baumgartner Rottach, Herrn Jakob Kiechl Kalkofen.

 

Fahrt nach Wien zum 35. Stiftungsfest

Endlich am Freitag den 4. Oktober 1929 traten wir die schon lange geplante und vorbereitete Reise bei schönem Wetter, zirka 30 Mitglieder, nach Wien an. Es war uns ein schöner Herbsttag beschieden als wir die Gauen Österreichs durcheilten mit dem Schnellzug Salzburg - Linz - Wien das heute unser Ziel sein sollte in die liebevollen Kreise unseres Zweigvereins dessen 35. Stiftungsfest wir mitfeiern wollen.

Einen unvergeßlichen Eindruck machte uns schon allein der Empfang am Westbahnhof von der Vorstandschaft und Mitgliedern der Wiener durch eine flotte Musikkapelle sowie Peitschenknallen von Mitgliedern eines befreundeten Trachtenvereins. Es wurde dann zu einem Zug gruppiert und ins Stammquartier Hotel Holzwarth wurden unter schneidigen Märschen gezogen worauf anschließend der Begrüßungsabend stattfand; wo wir die erste Wiener Gemütlichkeit genießen konnten, wie sich ja uns auch während des ganzen Aufenthaltes in reichem Maße zuteil wurde. Der erste Vorstand, Herr Bielz begrüßte uns im Namen der Wiener Wallberger und hieß uns herzlich willkommen in den festlich geschmückten Vereinslokal, wo sich auch verschiedene Wiener Persönlichkeiten einfanden. Nachdem unser Vorstand seine Freude und Dank für den überaus herzlichen Empfang zum Ausdruck gebracht und Herr Bielz noch einige Ehrungen vornahm ging der Abend in den gemütlichen Teil über.

Andern Tags, Sonntag Vormittag 9 Uhr wurde gleich aufgebrochen zu einer Führungstour nach dem Stefansdom und auf den Turm sowie den inneren Teil der Kirche, dann kamen wir zu der ältesten Kirche von Wien, zum Parlament, Operntheater, Burgschenter ?, Rathaus, zu den 2 Kunst- und Naturhistorischen Museen.

Nachmittags gings dann nach Schönbrunn, der eine Teil besichtigte die Gemächer des Kaisers Franz Joseph sowie die Wagenburg, der andere Teil den Zoologischen Garten. Abends war dann im Winsburger Festsaal der eigentliche Festabend eingeleitet durch den Einmarsch der Besucher und Mitglieder der Wiener, ausgefüllt durch Prologe, humoristische Vorträge und Tanz, ein Glückshafen trug weiter zur Stimmung bei.

Es war ein Fest der Zusammengehörigkeit, ein Fest an dem zu erkennen war, daß nut nicht die beiden Vereine zusammengehören, sondern das ganze deutsche und österreichische Volk in seinen breiten Maßen.

Am Sonntag ging der eine Teil in die Kirche, der andere interessierte sich für den Demonstrationszug gegen den Frieden von St. Germain, darauf zum Rinder neben Ratskeller zum Mittagessen, nachmittags zum Peter und abends wieder Zusammenkunft im Holzwarth.

Am Montag gings dann immer noch von herrlichem Wetter umgeben, in die Ausflugsorte Koblenzl und Kahlenberg, abends zum "Heurigen" in Grinzing, wo sich auch viele Wiener einfanden, sowie der Bayernverein, um bei flotter Musik gemütliche Stunden zu verleben.

Am Dienstag besichtigten wir einige Museen, mittags waren wir diesmal im Rathaus bezw. Ratskeller den wir auch in seiner ganzen unbeschreiblichen Größe besichtigen konnten, nachmittags gings dann zur Donau, die Hafenanlagen zu besichtigen, die Schlepper, Dampfer und Kanonan.

Es gab soviel Neues zu schauen für uns, daß es fast zuviel wurde alles in uns aufzunehmen. Abends konnten wir noch den Genuß erleben, eine Strauß-Operette - "Hotel Stadt Lemberg" zu erlauschen, durch Beziehungen verschiedener Wiener Wallberger.

Nicht vergessen unseren herzlichsten Dank auszusprechen all den Wienern, die uns diese Tage hindurch die Sehenswürdigkeiten Wiens zeigten uns überall hinfuhren und begleiteten nochmals herzlichsten Dank insbesonders Herrn Meier, Herrn und Frau Schindler, Rieger Bartl und Herrn Gattinger.

Schwer wurde es uns allen wieder zu scheiden nach dem vielen Schönen, besonders aber Abschied zu nehmen von den Wienern, welche alle, was nicht geschäftlich verhindert war, noch zum Bahnhof eilten zu einem Lebewohl, auf Wiedersehen, zu einem Händedruck, besonders schwer fiel es dem Vorstand der Wiener, Herrn Bielz, der sich der Tränen nicht erwähren konnte unvergeßliche Tage der Wiener Gastfreundschaft von der Ankunft bis der Zug wieder aus der Halle fauchte, unter Winken bis wir ihren Blicken entschwunden waren, wo es dann wieder zurück, diesmal aber das landschaftlich schöne Salzkammergut in die Heimat ging.

 

1931

Freitag den 14. August 1931 veranstalteten wir einen kleinen Empfangsabend zu Ehren unserer lieben Gäste aus Wien, die es sich nicht nehmen ließen zu unserem Wallbergerfest persönlich zu erscheinen. Unsere Sänger besonders halfen den Abend verschönern.

 

Am Sonntag den 16. August 1931 war dann eine Ausschußsitzung gegen 3 1/2 nachmittags mit Anwesenheit der Wiener Ausschußmitglieder unter dem Vorsitz unseres Ehrenmitglieds, Herrn Bielz, Vorstand des Wiener Zweigvereins in der hauptsächlich die Brünner Angelegenheit besprochen wurde.

In ehrender Weise wurden von dem Vorstand der Wiener Herrn Bielz, drei Ausschußmitglieder mit dem bekannten Ehrenring geehrt. Die Herren sind:
II. Vorstand Kandlinger Korbinian
I. Kassier Höß Georg
I. Schriftführer Führmann Roman

Nach Besprechung verschiedenem fand die Sitzung ihr Ende.

 

Am Mittwoch fand sich ein magerer Kreis von Mitgliedern zum Abschied unserer lb. Wiener Gäste im Gasthof zur Post ein.

1950

Beim Wallbergerfest in Enterrottach am 13. August 1950 waren auch einige "Wiener Wallberger" anwesend.

Nach dem Fest war noch ein gemütliches Beisammensein, die Wiener waren sehr begeistert über den Verlauf des Festes.

 

1952

Zur 60 Jahrfeier des Wallbergkreuzes und anschließendem Wallbergerfest am 14. und 15. August 1952

sind ca. 30 Wiener Wallberger an den Tegernsee gekommen.

 

1954

25. August 1954 Ausschußsitzung im Vereinslokal in Rottach

An dieser Sitzung nahm auch der Vorstand der Wiener Wallberger teil um Überblick zu geben für die Festtage anfangs Oktober in Wien.

 

Wianerfahrt 1.-4. Oktober 1954

Es war erfreulich, daß sich auf der Wiener Wallberger 33 aktive Wallberger zur Teilnahme am Wiener Jubiläum meldeten.
Bei regnerischen Wetter ging es schon 3 Uhr früh an den Start zum Bichlmeierschen Omnibus. Über Salzburg, St. Pölten und all den übrigen schönen Gegenden wurde schon Nachmittag 14 Uhr der Wiener Hauptbahnhof erreicht, wo es einen überaus herzlichen Empfang seitens der Weaner gab. Die allgemeine Aufnahme war nicht minder herzlich und gastfreudig.

Im "Wilden Schützen" wurden wir neben anderen Vereinen der Österreichischen Alpenvereins-Sektion durch den Vorsitzenden der Wiener, Herrn Kammermeyer offiziell begrüßt. Wir hatten ein schönes Egerner Bild mitgebracht, das wir den Wienern überreichten.

Erster Vorsitzender Moravec hielt eine prächtige Festrede und gab dazu ein Bild des Werdens der Wiener Wallberger. Gesang und Plattlereinlagen, vor allem die gegenseitige zwanglose Unterhaltung machten den Abend unvergeßlich.
Anderntags wurde die Kaiserstadt in Gruppen gründlich durchforscht. Nachmittags fuhr uns Bichlmeier und unter Führung eines Wiener Wallbergers in den Wiener Wald und dann auf den Roppersberg, um die von unsern Freunden erstellte, ziemlich kräftige "Hütte" an Ort und Stelle zu erleben. Der Eindruck war nachhaltig und die Begastung dort oben war herzlich und reichlich.

Und man nahm keinen Heller und auch keinen Batzen von uns. Der Abstieg vom Roppersberg und die Rückkehr in die Stadt war voller Wiener Gemütlichkeit und Charm. Auch Grinzing, wie es sich gehört, wurde besucht. In der Leopoldskirche kamen wir alle unserer sonntäglichen Christenpflicht nach. Schönbrunn konnte nur zum Teil besucht werden. Unsere Annamirl und auch Ertl Peppi sorgten für Stimmung. Die Heimkehr verlief programmäßig. Und die Weaner bleiben auch weiterhin in unser Herz eingeschlossen.

 

1955

10. Mai 1955 Jahrtag und Hauptversammlung in Rottach

Die Wiener nahmen geschlossen am Jahrtag mit Kirchenzug teil, und auch nachmittags in der Hauptversammlung waren sie vertreten.

Vorstand Moravec von den Wiener Wallbergern berichtete über die Schwierigkeiten eines Trachtenvereins in der Großstadt und gab außerdem zu verstehen, daß die Wiener Wallberger eigentlich ein selbständiger Verein sind seit den Nachkriegsjahren und somit als Zweigverein nicht mehr bestehen. Ein corporativer Beitrag ist somit gegenstandslos. Moravec gab weiter bekannt, daß im September das 25 jährige Jubiläum ihrer Vereinshütte stattfindet und somit möglich, sollen Wallberger teilnehmen. Es wurde ausdrücklich betont, daß die freundschaftlichen Beziehungen wie bisher gewahrt bleiben. Ehrenvorstand Schiffmann dankte den Wiener Wallbergern nochmals für die gastliche Aufnahme vom vorigen Jahr.

 

14. Mai 1955 Wallbergerball in der Post in Rottach!

Der diesjährige Vereinsball fand bei gutem Besuch im Saale der Post statt. Eine Abordnung der Wiener Wallberger war gekommen um frohe Stunden zu verleben im Kreise des Stammvereins. Nach den Begrüßungsworten der Vorstände beider Vereinigungen sprach Wunschl Annamirl den Dank aus im Namen des Vereins für die überaus gastliche Aufnahme vom Oktober vorigen Jahres anläßlich der Fahrt nach Wien.

Eine Nachfeier zu Ehren der Wiener Gäste fand am Sonntag im Cafe Schultes Sefferl in der Tuften statt.

1988

21., 22. und 23. Mai 1988 (Pfingsten) Besuch der Wiener Wallberger

Mit einer Abordnung unter der Leitung von 2. Vorstand Karl Kölbl wurden die Wiener Wallberger an der Autobahnausfahrt Irschenberg recht herzlich begrüßt, bevor es zum Quartierbezug und zum gemeinsamen Mittagessen im Hotel Barbara nach Irschenberg ging.

Am Abend waren dann die Wiener Gäste in der Wallbergerhütte bei Brotzeit und Freibier. Die Wiener Wallberger waren von unserer Hütte, den Einlagen der Plattlergruppe und der herzlichen Aufnahme begeistert.

Nach der offiziellen Begrüßung durch 1. Vorstand Sepp Stadler, der Rottacher und 1. Vorstand Viktor Payer der Wiener Wallberger, tauschten beide Gastgeschenke aus, ein Bild vom Vereinsheim auf dem Ruppersberg und ein Fahnenband von der Kreuzeinweihung auf dem Wallberg bekamen wir, eine Keramikschüssel auf der ein Tanzpaar und die Wallbergerhütte dargestellt waren, war unser Gastgeschenk.

Beide Vorstände waren von den Geschenken sehr überwältigt. Viktor Payer, der Vorstand der Wiener Wallberger, konnte dann die Anwesenden beider Vereine mit seinem Zwiegespräch zwischen Wallberg und Setzberg, das mit launigen Worten und Wiener Schmäh durchsetzt war, ebenso wie Annamirl Wunschl über ihre Ansicht vom Wallfahrt´n erheitern.

Die Wiener Wallberger hatten auch ihr ältestes Mitglied, einen Brünner Wallberger mit dabei, er war 89 Jahre und erfreute sich bester Gesundheit. Zum Schluß spielten der Kröll Franz und der Kathan Sepp noch zum Tanz auf, dies ließ die Stimmung auf den Höhepunkt kommen.

Leider war der Abend viel zu kurz. Um 23.30 Uhr fuhr der Bus wieder zurück nach Irschenberg in das Hotel.

Pfingstsonntag:

Um 10 Uhr traf man sich bei schönem Wetter an der Wallbergstation um auf den Wallberg zufahren. Hias Erlacher, Frank Stefan und Lang Sepp sen., Siefert Heinz waren von den Wallbergern Rottach mit dabei. Auf dem Wallberg trennte sich die Gruppe, ein Teil nahm am Gottesdienst im Wallbergkircherl teil, die anderen gingen zum Wallberggipfel. Zum Mittagessen traf man sich im Wallberghaus, wo auch in der Zwischenzeit der 1. und 2. Vorstand eingetroffen sind. Der Nachmittag stand dann den Wiener-Wallberger zur freien Verfügung.

Pfingstmontag:

Nach einem geruhsamen Abend, den die Wiener Wallberger in ihrer Unterkunft in Irschenberg verbrachten, traf man sich um 10 Uhr am Bräustüberlparkplatz.

Nach einem Besuch der Tegernseer Kirche waren alle bei einer Rundfahrt mit dem Schiff auf dem Tegernsee dabei, bei dem schönem Wetter waren alle davon begeistert.

Nach einem herzlichen Vergelt´s Gott und vielen Grüßen an die Wallberger, ging die Fahrt von Tegernsee aus wieder nach Wien zurück.

 

1989

9./10.September 1989 Teilnahme an den 100 Jahr Feierlichkeiten des Egern-Rottacher Vereins

durch eine Delegation des Vereins

 


1990

20.04. - 22.04.1990 Fahrt nach Wien - Besuch der Wiener Wallberger

Am Freitag früh fuhr der Bus mit 52 Wallbergern besetzt und dem Busfahrer "Herrn Karl" (2. Vorstand Karl Kölbl) über die Autobahn München-Salzburg Richtung Wien. Während der Fahrt begrüßte Sepp Stadler alle Mitreisenden und wünschte ihnen 3 schöne Tage.

In Vorchdorf, nähe Linz, wurde zur Brotzeit bzw. zum zweiten Frühstück eingekehrt, bevor es Richtung Wien weiter ging. Nähe der Ausfahrt der Autobahn Wien, in Pressbaum, wurden wir schon vom 1. Obmann Viktor Payer und der Schriftführerin Christa Kellner erwartet, genau nach Zeitplan. "Herr Karl" ist gut gefahren.

Sie lotsten uns dann zu unserem Hotel dem Waldgasthof Rieger nach Unter-Tullnerbach im Irenental, in 480 Meter Höhe, für die mitreisende Jugend wie sich herausstellte, am Ende der Welt. Nach dem Mittagessen war Zimmerbelegung mit etwas Schwierigkeiten mit den gewünschten Einzelzimmern. nach einer Ruhepause im Hotel ging es am frühen Abend nach Wien bzw. etwas außerhalb zum Heurigen. Christa Kellner war ab diesem Zeitpunkt unsere Reiseleiterin und wir sollten mit ihr noch mehr erleben. Bei Heurigen wurden wir schon von mehreren Mitgliedern erwartet und herzlich begrüßt.

Nach der offiziellen Begrüßung durch Obmann Viktor Payer, der uns bei dieser Gelegenheit auch ein Gastgeschenk überreichte, und einer Ansprache unseres 1. Vorstands Sepp Stadler ging man zum gemütlichen Teil über. Eine "Jausen" bzw. ein Büffet war aufgebaut und jeder konnte sich nach Gusto bedienen. Der Heurige war gut und zwischendurch spielte der kathan Sepp jun. mit Löffelschlager Andi Niedermaier zur Unterhaltung auf. Als Höhepunkt sangen dann noch der Tegernseer Zwoagsang ein paar Lieder. Die Stimmung stieg und der Wein zeigte seine Wirkung, zwischendurch erzählte Annamirl Wunschl (auf allgemeinen Wunsch) noch ein paar Witze und der Aufbruch nahte. Morgen war ja wieder ein anstrengender Tag, Busfahrer "Herr Karl" hatte seine Mühe seine Schäfchen in den Bus zu bringen.


Nach einem guten Frühstück, das mancher oder manche nach dem Heurigen noch nicht sehen konnte, ging es nach Wien, wo wir uns mit Christa Kellner vor dem Schloß Schönbrunn trafen. Sie hatte für uns eine Schloßführung bestellt und wir wurden durch die freigegebenen 40 Zimmer, von 1050, geführt, es war sehr beeindruckend. Anschließend begaben wir uns mit dem Bus auf eine Stadtrundfahrt die uns von unserer Reiseleiterin Christa ganz toll und genau gezeigt wurde. Über Grinzing, den Kahlen- und Leopoldsberg ging es wieder zurück zu unserm Hotel.

Am Nachmittag stand die Hütte der Wiener Wallberger auf dem Ruppertsberg im Programm. Leider spielte jetzt das Wetter nicht mehr so recht mit. nach einem 20 minütigen Aufstieg der für manche durch den aufgeweichten Boden erschwerlich wurde, war der Schnaps den wir auf der Hütte zur Begrüßung bekamen, wohltuend. Die meisten Mitfahrer waren überrascht, ein kleiner Teil der Wallberger war ja 1954 schon einmal da, von der Größe der Hütte und des dazu gehörigen Grundstückes. Nach Kaffee und Kuchen wurden wir in Gruppen durch das Gelände bzw. durch die Hütte geführt. Anschließend wurde zum Offiziellen übergegangen.

1. Vorstand Sepp Stadler zeichnete verdiente Mitglieder der Wiener Wallberger mit unserem Vereinszeichen bzw. Zeichen vom 100 jährigen aus und übergab Bücher der Gemeinde Rottach-Egern und des Landkreises für den Obmann Viktor Payer und als besonderes Dankeschön an die Schriftführerin Christa Kellner.

Danach plattelte und tanzte die Jugend, Kathan sen. und jun. spielte auf. Aufgekocht hatten die Wiener Wallberger, es gab Knödl, Gselchtes und Kraut.

Wenn man bedenkt, es mußte ja allea auf den Ruppertsberg gebracht werden, eine wahre Leistung. Später erfuhren wir, ein kleiner Trick half ihnen dabei, Walter ein Mitglied der Wiener Wallberger, beim Heer beschäftigt, machte mit einem Geländewagen, der Waldweg ist sonst gesperrt, eine Erkundungsfahrt und brachte Fleischkessel, Getränke etc. auf die Hütte. Ein paar schöne Stunden verbrachten wir noch bei den Wiener Wallberger wobei Kathan-Wieser mehrmals sangen. Kathan jun. und Niedermaier Andi nochmals aufspielten. Gemeinsam wurde der Alperer gesungen, bevor es hier Abschied nehmen, nicht aber den Wienern vorher zu versprechen, bei ihrem 100. Jubiläum wieder hier zu sein. Eindrucksvoll war dann der Abschied ins Tal, wir hatten alle Fackeln bekommen, es war ein schönes Erlebnis. Mit dem Bus fuhren wir wieder zurück zu unserm Hotel, nicht aber zuvor unsere Schuhe mit Wasser und Lumpen gereinigt haben, die "Herr Karl" vorsorglich besorgt hatte.

Am Sonntag nach dem Frühstück und Zimmerräumung trafen wir uns mit Christa wieder in Wien, hier stand dann eine Stadtführung zu Fuß und die Wiener Hofreitschule auf dem Programm, 40 Personen nahmen daran teil (Karten auf ein Jahr vorher ausverkauft), es war sehr schön und beeindruckend. Die restlichen 12 Personen waren mit Christa in der Zwischenzeit in der Fußgängerzone. Um 12.30 Uhr waren wir dann im Restaurant Gutenberg beim Mittagessen. Hier trafen wir dann wieder auf Hans Sollacher, den Chronisten unserer Festschrift. Er war die letzten 2 Tage bei seiner Tochter, die in Wien wohnt. Nach Erkundung der geplanten Abfahrtszeit vom Busparkplatz war dies das letzte Mal, daß wir ihn sahen.
Durch die Fußgängerzone mit Besichtigung des Stefandoms ging es zurück zum Busparkplatz "Tschechenbusparkplatz". Den suchte auch der Sollacher Hans und wartete in der entgegen gesetzten Richtung. nach Beratung fuhren Christa Kellner und Karl Kölbl mit dem Taxi durch Wien zu sämtlichen Tschechenparkplätzen, während der 1. Kassier Liedschreiber nochmals zu dem Restaurant Gutenberg zurück spurtete. Als dies und Anrufe bei seiner Tochter nichts brachten, fuhren wir ab. Christa zeigte uns vom Bus aus das Hundertwasser-Haus, den Prater, die Donauinsel und Uno-City. Hier wurde nochmals telefoniert und wir erfuhren, der Hans sitzt seit einer Stunde im Zug Richtung Jenbach. Aus gut unterrichteten Kreisen erfuhr ich dann, er darf jetzt dann bald nicht mehr nach Wien fahren, weil er jedesmal was anderes anstellt.

Abschied nehmen hieß es jetzt von unserer Reiseleiterin und zwar schnell, denn die Wasserburger kommen schon, sagte sie. Noch einmal ein herzliches Vergelt´s Gott und ab ging es über die Autobahn in die Wachau. Das Wetter hatte sich wieder gebessert und in Emmersdorf nahe Melk wurde nocheinmal eingekehrt, bevor es über die Autobahn zurück ging nach Rottach-Egern. 1. Vorstand Sepp Stadler bedankte sich bei "Herrn Karl" für die gute Fahrt und Betreuung bevor wir um ca. 1.30 Uhr wieder zu Hause waren. Schön war es und wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen.

 

1993

Ausflug nach Retz und zur NÖ Landesausstellung "Die bürgerliche Familie"

 

26. September Treffen mit der Vorstandschaft der "Wiener Wallberger"

Zu einem Wochenendbesuch kam die Vorstandschaft der Wiener Wallberger, um mit uns die Vorbereitung für ihr 100 jähriges Vereinsjubiläum vorzubreiten.

Am Sonntagvormittag traf man sich im Gasthof Angermaier um Termin und Ablauf zum 100 jährigen zu besprechen.
Als Termin wurde dann das Wochenende 7.-9. Oktober 1994 festgelegt. Die Personenzahl wurde auf 60 festgelegt, der Bus von den Wallbergern Rottach-Egern gestellt. Die Schriftführerin der Wiener Wallberger hat bereits ein Hotel in der Wiener Innenstadt reserviert, Kosten pro Nacht und Person ca. 60,- DM. Das Programm soll in etwa so ablaufen, Abfahrt Freitagfrüh nach Wien, Hotelbelegung, am Abend Heurigenbesuch, Samstag Feier mit den Wiener Wallbergern auf dem Roppersberg, Sonntagvormittag Stadtrundfahrt und Heimfahrt.

Es war schön, wieder einmal mit den Wiener Wallbergern zu ratschn. Genaue Einzelheiten werden intern von beiden Vereinen ausgemacht.

1994

"100 Jahre 1894 - 1994 "Wiener Wallberger"

7., 8., 9. Oktober 1994: Auf "100 Jahre" konnte der Patenverein "Die Wallberger" Verein zur Erhaltung der Volkstrachten in den Deutschen Alpenländern zu Egern-Rottach und Wien, dann Verein zur Erhaltung der Volkstrachten in den Alpenländern Wien zurückblicken. Er hat daher die Rottacher Freunde zu seinen Feierlichkeiten eingeladen, woran sich etwa 50 Mitglieder beteiligten.

Unter der Vorstandschaft von Hochwohlgeboren Karl Kölbl gab es ein dreitägiges Programm das keine Langweil aufkommen ließ. In der ehemaligen Kaiserstadt bezogen die Mitglieder des Stammvereines fast im Zentrum das Kolpinghotel, so daß die meisten Ausflüge, oder späten Heimwege, zu Fuß unternommen werden konnten.

Bei Regen, Schnee und Kälte wurden uns die Sehenswürdigkeiten Wiens unter fachlicher Erklärung von der Wiener Schriftführerin Christa Kellner gezeigt.

Am Abend des 1. Tages waren wir von unseren Gastgebern zu einem echten "Wiener Heurigen" eingeladen. Sie mußten einige Zeit auf uns warten, da ein Wiener Autofahrer sein Gefährt nicht richtig um die Kurve steuern konnte. Er hatte dafür ein Eck weg und wir eine große Schramme im Bus. Unter Mithilfe von unseren 2 eigenen Polizisten ging dann die Schadensaufnahme durch die Wiener Polizei recht zügig von statten.

Um so schöner wurde dann der Abend bei Schrammelmusik, Wein und Wiener Schmankerl. Zur späten Stunde spielten dann die mitgebrachten Riedler-Musikanten auf und gaben von ihren Stanzl das Beste. Ein herzliches Dankeschön nochmals, sie spielten die 3 Tage für den Verein umsonst.

Am nächsten Morgen durch einen Bummel des Floh- und Naschmarktes ging es auf den Roppersberg im Wienerwald wo unsere Freunde seit 1930 eine eigene Hütte verfügen. Auf schneebedeckten Wegen ging es teils zu Fuß, teils mit einem einheimischen wilden Taxidienst bergwärts, wobei auch manche Wallbergerin ihr festes Schuhwerk, in Wien erstanden, einweihten.

Nach dem Empfang mit einem Festgottesdienst, gelesen von Magister Pater Hauser, Militärpfarrer, den verstorbenen Brauchtumsschützen, die bereits vor 100 Jahren erkannt haben, daß die Verstädterung Sitte und Brauchtum dahin fließen läßt. Der Vorstand der "Wiener" Walter Rosignol erinnerte in seiner Festrede noch einmal an die Entstehung des Vereins, sprach über Aktivitäten und den damit verbundenen Schwierigkeiten Nachwuchs für diese Sache zufinden.

Nach Austausch der Fahnenbänder, Auszeichnung unseres 1. Vorstandes mit der goldenen Ehrennadel und der Festschrift, die auch an den nicht anwesenden Ehrenvorstand Sepp Stadler durch Walter Rosigno vergeben wurde, waren wir mit einem Gastgeschenk an der Reihe. Es war eine Schützenscheibe, sie wurde erst am Tag vor der Abfahrt fertig und noch nicht ganz trocken von Frau Hilgenrainer geliefert, zeigt die Wallbergerhütte, ein Tanzpaar und das bekannte Bild von Egern. Nach der anschließenden Jause im Festsaal, von den Wienern wieder gekonnt auf sämtlichen Heeresöfen zubereitet, ging es dann lt. Programm mit Musik und Tanzvorführungen der Kirschleitner Buam, der Rottacher Gäste den Abend zu. Der dann mit Musik, Tanz und gemütlichem Beisammensein ausklang.

Mit einem Fackelzug ging es dann wieder zurück zu unserem Bus, der uns dann wieder sicher unter der Reiseleitung von Wien´s 1. Vorstand zurück zu unserem Hotel. Manche Mitglieder nützten dann den späten Abend für eine Erkundung des Wiener Nachtlebens und der Weinlokale.

Mit einer Stadtrundfahrt mit der Reiseleiterin Christa verabschiedeten wir uns am frühen Nachmittag von Wien. Das bei der Heimfahrt ein junger Wallberger an einer Autobahntankstelle einfach vergessen wurde, der Bus bei der nächsten Ausfahrt kehrt machte um den verlorenen Sohn wieder aufzunehmen, daß alles wurde verziehen, denn die drei Tage waren für alle ein unvergeßliches Erlebnis.

 

1998

1. Vorstand Karl Kölbl fährt am 19.3. 1998 zur Generalversammlung zu den Wiener Wallberger,

er ist ja Mitglied.

Bei einer Ausschußsitzung berichtete er von der Teilnahme an der Hauptversammlung bei den Wiener Wallbergern, Georg Hiemenz und Anton Huber waren mit dabei und wurden sehr herzlich aufgenommen. Gastfreundschaft wurde wieder großgeschrieben, auch die Überraschung an der Teilnahme der Rottacher in Wien war groß.